"Wir haben bei den letzten beiden Saisonrennen nur ein einziges Ziel", stellt Lewis Hamilton unmissverständlich klar. "Den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung zu verteidigen." Seit Abu Dhabi hat Mercedes nun elf Punkte in der Konstrukteursweltmeisterschaft Vorsprung auf Ferrari, in Austin und Sao Paulo gilt es nun, den Vorsprung zu halten. Mehreinnahmen in zweistelligem Millionenbetrag winken.

Dabei könnten die Voraussetzungen schlechter sein. Hauptrivale Ferrari hat seit einigen Rennen gravierende Probleme, die Scuderia ist weit davon entfernt den Titel Best of the Rest für sich zu beanspruchen. Lotus erwischte in Abu Dhabi ein schwaches Wochenende, für die letzten beiden Rennen fällt zudem Kimi Räikkönen aus. Dabei braucht Mercedes nicht einmal auf die Schwäche der anderen hoffen, auch die eigene Stärke gibt Grund genug zum Optimismus.

"Nico fuhr zuletzt zweimal hintereinander auf das Podium", erinnert sich Mercedes Motorsportchef Toto Wolff und ist sich sicher: "Er wird diese starke Serie in Austin fortsetzen wollen." Doch nicht nur bei Nico Rosberg gilt es, eine erfolgreiche Serie fortzusetzten. Lewis Hamilton startete 2007 in Indianapolis zum ersten Mal in den USA und gewann. Nach dem Indianapolis-Aus feierte Austin im vergangenen Jahr das USA-Comeback und Hamilton siegte wieder. Zwei Starts, zwei Siege.

Der Brite erweist sich als ausgesprochener Austin-Spezialist: "Die Strecke macht mir sehr viel Spaß und es ist eine echte Herausforderung, eine perfekte Runde zu erwischen. Die Kombination aus schnellen Richtungswechseln, langen Geraden und langsameren Abschnitten macht es nicht gerade einfach, das richtige Setup und die richtige Balance zu finden." Teamkollege Nico Rosberg ist ebenfalls angetan. "Die Bergauf-Passage zu Beginn der Runde ist einzigartig im Rennkalender: Man blickt geradeaus in den Himmel und befindet sich dann plötzlich mitten in der Kurve."

Toto Wolff baut aber nicht nur auf die Stärken seiner beiden Piloten. "Unser Team nimmt guten Schwung aus den vergangenen beiden Rennen mit, in denen wir mehr Punkte eingefahren haben als unsere direkten Gegner", so der Österreicher. "Damit haben wir unsere Entschlossenheit untermauert, den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung zu erreichen. Das ist unser klares Ziel und dafür haben wir seit Abu Dhabi hart gearbeitet, um unseren Fahrern im Saisonendspurt ein besser fahrbares Paket zur Verfügung stellen zu können."

Mercedes: USA Bilanz

Mercedes in den USA: Die Silberpfeile waren als Werksteam im Vorjahr zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten unterwegs. Nico Rosberg als 13. und Michael Schumacher als 16. verpassten die Punkte deutlich.

Lewis Hamilton in den USA: Zwei Mal war Hamilton in den USA an den Start und ebenso oft gewann er. Der Brite triumphierte sowohl 2007 beim Abschied aus Indianapolis als auch 2012 bei der Austin-Premiere.

Nico Rosberg in den USA: Rosberg wartet in den USA noch auf Punkte. Sein bestes Ergebnis stammt aus der Saison 2006, als er in Diensten von Williams Neunter wurde.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Best of the Rest - das muss für Mercedes auch in Austin das Ziel sein. Davon, Red Bull zu schlagen, spricht schon lange niemand mehr. Die härteste Konkurrenz wird wohl von Romain Grosjean kommen, doch ohne Räikkönen ist der Franzose im Kampf um Konstrukteursplatz zwei wohl auf sich alleine gestellt. Gute Vorzeichen also für Mercedes, zumal mit Lewis Hamilton ein Spezialist - nicht nur für amerikanische Damen - am Steuer sitzt. (Christian Menath)