Für McLaren wird in anderthalb Wochen eine Saison zum vergessen zu Ende gehen. In den bisherigen 17 Rennen der Saison 2013 durfte sich die Mannschaft von Martin Whitmarsh über keine einzige Podiumsplatzierung freuen - das passierte dem Team aus Woking zuletzt 1980. In der Konstrukteurswertung ist der Traditionsrennstall weit abgeschlagen auf Rang fünf, von hinten drängt Force India mit lediglich 18 Zählern Rückstand, auf den Vierten der Konstrukteursweltmeisterschaft fehlen mehr als 200 Punkte.

Perez' McLaren-Ära neigt sich dem Ende zu, Foto: Sutton
Perez' McLaren-Ära neigt sich dem Ende zu, Foto: Sutton

Zahlen, die eines verdeutlichen: McLaren war 2013 weit von den eigenen Ansprüchen entfernt. Um im nächsten Jahr wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren, soll sich im Team etwas ändern. Als sicher gilt inzwischen, dass Sergio Perez sein Cockpit für Kevin Magnussen räumen muss. Perez war erst Anfang des Jahres nach einer starken Saison bei Sauber in Woking angekommen, hatte aber genauso wie Teamkollege Jenson Button mit dem MP4-28 zu kämpfen.

Als "womöglich die schlechteste Saison der Geschichte" bezeichnete Perez das Jahr für McLaren, sein Talent hätte er "in einem so schlechten Auto" schlichtweg nicht zeigen können. Während es für McLaren die schlechteste Saison der Geschichte gewesen sei, war es für den Mexikaner selbst die enttäuschendste seiner Karriere, wie er bei einem Sponsorentermin vor heimischen Fans erklärte.

Konnte der 23-Jährige 2012 im Sauber noch 66 Zähler sammeln, sind es bisher lediglich 35 - und das nach einem Wechsel zu einem vermeintlichen Top-Team. "Wenn die Ziele deutlich höher sind als die Ergebnisse, dann wird man enttäuscht. Und das ist auf beiden Seiten so", versuchte er die Frustration auch auf Team-Seite zu begründen.

Perez weiter: "Es ist ein großartiges Team, daran habe ich keine Zweifel und es ist auch eine fähige Crew. Aber es fehlt an Organisation und auch ein bisschen an Menschlichkeit, um der Realität ins Auge zu sehen." Zwar war schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison absehbar, dass der MP4-28 nicht an die Erfolge seines Vorgänger anknüpfen kann, "McLaren hat aber lange Zeit gebraucht, um die Realität, wo wir waren zu erkennen. Und die Realität, das war an einem guten Wochenende Punkte einfahren, nicht Rennen gewinnen."

Von Teamchef Martin Whitmarsh ist er hingegen nicht enttäuscht. "Martin ist eine großartige Führungspersönlichkeit, ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen. Aber ein Team ist nicht nur vom Chef abhängig, es hängt von vielen Dingen ab, die einfach nicht genug waren", so Perez' erste Analyse.

Was nach dieser Saison passieren wird, weiß der Mexikaner noch nicht. Auf der Suche nach Alternativen ist Perez noch nicht besonders weit vorangeschritten. "Vor allem anderen unterstütze ich mein Land. Und das ist es, was mich antreibt", gab er sich mit Blick auf seinen Heim-GP - Austin ist schließlich nur 400 Kilometer von Mexiko entfernt - kämpferisch.