Alan, wie wird sich der E21-Bolide wohl in Austin schlagen?
Alan Permane: Der Kurs weist keine bestimmten Eigenschaften auf, die uns Anlass zur Sorge geben sollten. In vielerlei Hinsicht fühlt sich das Layout wie in Korea an, mit schnellen Richtungswechseln im ersten Sektor, einer langen Geraden im mittleren Abschnitt und langsamen Bereichen mit einer lang anhaltenden Kurvenfolge im letzten Sektor. Der Kurs sollte uns rundherum gut liegen.

2012 feierte die Formel 1 ihre Streckenpremiere in Austin. Nimm uns doch bitte einmal mit auf eine Runde über den Circuit of the Americas.
Alan Permane: Das ist schon eine beeindruckende Strecke. In Kurve 1 geht es steil bergauf, die Kurven 2, 3 und 4 nehmen die Fahrer dann Vollgas mit 280 km/h. Für die Kurven 5 und 6 geht es dann runter in den fünften Gang bei 220 km/h. Diese Kombination ergibt einen schnellen ersten Sektor nach dem engen Beginn der Runde. Die Kurven 7 und 10 stellen unsere Fahrer vor keine besondere Herausforderung. Kurve 11 ist nicht nur eine gute Überholgelegenheit, sondern auch wichtig für einen ordentlichen Run auf der Gegengeraden. Wir erwarten, dass die Autos dort 315 km/h schaffen und zum Ende von Kurve 12 stark herunterbremsen. Die Kurven 13 und 15 werden langsam durchfahren im zweiten Gang, die Turns 16 bis 18 bilden eine lange Rechtskurve, die ganz natürlich zu Untersteuern führt.

Die Runde endet mit zwei relativ geradlinigen Linkskurven in den Kurven 19 und 20, bevor es in Richtung Boxengasse geht. Ein Unterschied in diesem Jahr ist die Hinzunahme einer zweiten DRS-Zone zwischen Kurve 20 und 1 - ein recht kurzer Weg von 580 Metern im Vergleich zu der anderen, 700 Meter langen Geraden. Sie könnte aber zu weiteren Überholmanövern in der ersten Runde führen.

Die Suche nach Grip war beim Setup die große Herausforderung beim Rennwochenende 2012 in Austin. Erwartest du wieder ähnliche Bedingungen?
Alan Permane: Wie in der vergangenen Saison war Pirelli sehr konservativ mit ihrer Reifenwahl, Hart und Medium, für das Rennen. Bei unserem ersten Besuch in Austin vergangenes Jahr war der Asphalt sehr glatt, so wie man es von einem neuen Kurs erwartet. Das brachte eine Unbekannte in Sachen Reifen-Performance mit sich: Wie bekommt man die Reifen auf Temperaturen? Diesmal besteht die Unsicherheit darin herauszufinden, wie sich der Asphalt im Verlauf eines Jahres verändert hat.

Prinzipiell sollte der Untergrund nun etwas rauer sein und die Probleme des Reifenaufwärmens lindern. Angesichts der frühen Fahrzeiten und der Jahreszeit, zu der wir nach Austin reisen, könnte es während der morgendlichen Trainings recht kühl sein. Nachmittags könnten die Temperaturen merklich ansteigen - ein Faktor, den mit bei den Rennvorbereitungen miteinbeziehen muss. Wir hoffen, dass wir dieses Jahr mit etwas höheren Temperaturen empfangen werden und die Vorhersage stimmt uns zuversichtlich.

Stehen die Fahrer vor besonderen Herausforderungen, weil sie auf der einen Seite den E21 mit dem langen und andererseits das Auto mit dem kurzen Radstand fahren?
Alan Permane: Sicherlich wäre die Herausforderung größer gewesen, wenn wir zu Beginn der Saison und mit den neuen Reifen versucht hätten, das Auto in seinen unterschiedlichen Konfigurationen zu verstehen. Zu diesem späten Zeitpunkt des Jahres sind wir weitaus mehr in der Lage, unseren Fahrern das zu geben, was sie für das Qualifying und das Rennen haben möchten.

Was ist in Austin für Lotus möglich?
Alan Permane: Angesichts des zuletzt Gesehenen und nach der Auswertung der Daten aus Abu Dhabi gibt es keinen Grund zu sagen, dass wir uns nicht auf der Jagd nach Red Bull befinden sollten.