1. Welchen Rekord stellte Vettel ein?

Rosenwasser für Vettel, Foto: Red Bull
Rosenwasser für Vettel, Foto: Red Bull

In Abu Dhabi feierte der Red-Bull-Pilot seinen siebten Sieg in Folge und egalisierte damit Michael Schumachers Rekord aus der Saison 2004, der ebenso viele Erfolge en suite feierte. Gewinnt Vettel auch in zwei Wochen ist Austin, darf er sich als alleiniger Rekordhalter bezeichnen. Alberto Ascari gewann in den Urzeiten der Königsklasse übrigens neun Grands Prix am Stück, allerdings ist diese Leistung aus zweierlei Gründen nicht ganz mit jener Vettels zu vergleichen: Zum einen erstreckte sich Ascaris Siegesserie über die Saisonen 1952 und 1953 und zudem ließ er das damals zur Weltmeisterschaft zählende Indy 500 aus, sodass die Serie eine Lücke aufweist.

2. Warum wurde an Hamiltons Auto in der Startaufstellung geschraubt?

Lewis Hamilton erlebte bereits unmittelbar vor dem Rennen eine Schrecksekunde. Auf dem Weg in die Startaufstellung stellte er Vibrationen an seinem Boliden fest, weshalb sich Mercedes dazu entschloss, die Bremsscheiben binnen kürzester Zeit zu wechseln. "Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht, um das Auto wieder zusammenzusetzen", lobte er. "Ich wollte einfach, dass jeder zuhause weiß, dass ich voll pushe."

3. Warum startete Räikkönen vom Ende des Feldes?

Nach dem Qualifying stellte sich heraus, dass der Unterboden am E21 illegal war. Die FIA-Offiziellen belasteten den Unterboden links vorne mit den vorgeschriebenen 2000 Newton und stellten an Räikkönens Boliden eine vertikale Verformung von mehr als 5 Millimeter fest, was laut Art. 3.17.5 des technischen Reglements einen Regelbruch darstellt. Lotus argumentierte damit, dass das Auto auf einem Kerb beschädigt worden sei, die Rennkommissare akzeptierten diese Argumentation nicht und disqualifizierten den Finnen. Im Klartext hieß das: Platz fünf weg und zurück ans Ende des Feldes.

4. Warum fiel Räikkönen aus?

Früher Feierband für Räikkönen, Foto: Sutton
Früher Feierband für Räikkönen, Foto: Sutton

In der Startphase kam es zwischen Räikkönen und dem Caterham-Piloten Giedo van der Garde zu einer Berührung. Bei dem Kontakt zog sich Räikkönen einen Schaden an der vorderen rechten Aufhängung seines Boliden zu, weshalb er sein Auto am Streckenrand abstellen musste. "Wir hatten einfach Pech. Ich ging nach innen und dann kam es zu einer Berührung mit dem Caterham. Er berührte mein Vorderrad nur ein bisschen, aber der Winkel war so schlecht, dass ich mir die Aufhängung beschädigte", kommentierte der Finne die Geschehnisse. Nach einer ersten Untersuchung bestätigte Lotus, dass die Spurstange am E21 gebrochen war.

5. Warum musste Button den Frontflügel wechseln lassen?

Genau wie in Indien wollte Jenson Button auf der härteren Reifenmischung einen langen ersten Stint fahren und schon wieder wurde er in eine Kollision verwickelt, die ihn zu einem frühen ersten Boxenstopp zwang. "Es ist schon jammerschade, dass ich immer wieder in diese Vorfälle verwickelt werde. Ich habe mich in der ersten Kurve verbremst, weil meine Vorderreifen blockiert haben, so dass ich das Heck von Paul [di Resta] getroffen und mir den Frontflügel abgefahren habe. Er kam von rechts, es war meine Schuld", gab Button aber fairerweise zu. Mit der daraus resultieren Zwei-Stopp-Strategie war für Button nicht mehr als der zwölfte Platz möglich.

6. Warum würde Hülkenberg bestraft?

Nach einer starken Leistung im Qualifying musste Nico Hülkenberg im Rennen eher nach hinten blicken. Das hätte wohl auch sein Team machen sollen, als es ihn nach dem zweiten Boxenstopp mitten in die Bahn von Sergio Perez losschickte. Die Rennleistung verteilte erwartungsgemäß eine Durchfahrtsstrafe, über die es im Fahrerlager aber geteilte Meinungen gab.

"Also da sehe ich keine Möglichkeit sich herauszureden. Das war ganz klar Unsafe Release, auf der Tatsache beruhend, dass sie beim Stopp einfach viel zu langsam waren. Somit hätte Sauber einfach warten müssen. Das war eindeutig, da gibt es keine Ausrede", sagte Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner. Sauber Teamchefin Monisha Kaltenborn hielt dagegen: "Es gab ein Problem beim Stopp, aber ich denke, dass die Situation nicht so eindeutig war, dass man Nico hätte bestrafen müssen."

7. Warum blieb Alonso straffrei?

Alonso kämpfte sich auf P5, Foto: Sutton
Alonso kämpfte sich auf P5, Foto: Sutton

Das Manöver von Fernando Alonso, als er unmittelbar nach Ausfahrt aus der Boxengasse dem auf der Rennlinie in hohem Tempo ankommenden Jean-Eric Vergne auswich und diesen Abseits der Strecke überholte, schlug einige Wellen und sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Laut offiziellem F1-Reglement ist das Verlassen der Strecke zum Überholen oder Verschaffen eines eigenen Vorteils strickt verboten, und kann mit einer Durchfahrtsstrafe oder einer nachträglichen 20-Sekunden-Strafe geahndet werden. Die Voraussetzungen für eine Bestrafung Alonsos schienen offensichtlich gegeben, weswegen die Rennleitung entschied, den Vorfall nach Ende des Grand Prix offiziell zu untersuchen.

Das Urteil ließ nicht lange auf sich warten, und wurde pro Alonso gefällt. Dieser hatte nach Ansicht der Stewards keine andere Möglichkeit, einen Unfall mit Vergne zu verhindern, als die Strecke zu verlassen. Der Franzose in Diensten Toro Rossos habe ihm schlicht zu wenig Platz gelassen und so Alonsos Manöver quasi erzwungen. Zwar waren Experten wie Alain Prost und Christian Danner der Meinung, Alonso hätte bremsen oder vom Gas gehen können, jedoch ist Vergne selbst der Ansicht, Alonso habe das einzig Richtige getan: "Ich dachte er hätte die Box möglicherweise schon verlassen, da ich ihn nicht gesehen habe. Dummerweise war er in meinem toten Winkel, weswegen ich auf meiner Linie geblieben bin. Fernando hat alles richtig gemacht und glücklicherweise einen großen Unfall verhindert."

8. Warum wurde Vettel für seine Donuts nicht bestraft?

Sebastian Vettel ist ein ungezogener Weltmeister! Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche widersetzte er sich dem ungeschriebenen Bernie-Gesetz, keine Donuts nach Rennende zu machen. Nach seinem vierten Titelgewinn in Indien kostete ihn der Spaß 25.000 Euro. Auch in Abu Dhabi konnte Vettel der Versuchung nicht wiederstehen, diesmal blieben er und Red Bull aber von einer Strafe verschont, weil Vettel ordnungsgemäß einen sicheren Ort für seine Burnouts auswählte und danach regelkonform in den Parc fermé zurückkehrte.