Jenson Button hat in seiner Karriere schon einige Tiefs erlebt, doch die derzeitige Phase dürfte selbst für den Veteran aus England eine der schwärzesten seiner Laufbahn sein: Zum dritten Mal in vier Rennen wurde er in ein Scharmützel in der ersten Runde verwickelt, was sein Rennen zunichtemachte. Nach der Frontflügelbeschädigung samt Temperaturanstieg in Korea und dem Reifenschaden in Indien war es diesmal wieder der Frontflügel, der dran glauben musste. "Man ist seines eigenen Glückes Schmied, wenn man vom zwölften Platz aus startet", suchte der Weltmeister von 2009 gar nicht erst nach Ausflüchten.

"Es ist schon jammerschade, dass ich immer wieder in diese Vorfälle verwickelt werde", sagte er weiter, nachdem er den zwölften Platz geholt hatte. "Ich habe mich in der ersten Kurve verbremst, weil meine Vorderreifen blockiert haben, so dass ich das Heck von Paul [di Resta] getroffen und mir den Frontflügel abgefahren habe. Er kam von rechts, es war meine Schuld", gab er zu. Zu allem Überfluss war er auch noch auf den harten Reifen gestartet, so dass der Reparaturstopp zusätzlich eingelegt werden musste. "50 Runden auf dem Option wären nicht möglich gewesen", erklärte Button, der nach seinem zweiten Stopp 44 Runden auf dem Medium fuhr.

Starker Stint über 44 Runden

Wieder stecken geblieben: Sergio Perez hatte kein Glück mit dem Verkehr, Foto: Sutton
Wieder stecken geblieben: Sergio Perez hatte kein Glück mit dem Verkehr, Foto: Sutton

Nach den zwei frühen Stopps lief es für den 33-Jährigen richtig gut: Ohne weitere Boxenbesuche fuhr er sich noch bis auf Rang zwölf nach vorn und verpasste die Punkteränge um neun Sekunden. "Es war ein gutes Rennen in Sachen Performance und so dicht noch an die Punkteränge heranzufahren ist gar nicht so schlecht. Ich habe das Beste aus dem Auto herausgeholt. Aber am Ende war es halt Platz zwölf", fügte er trotzdem enttäuscht hinzu. "Ich freue mich auf 2014, aber ich denke, dass wir in den letzten beiden Rennen noch eine Menge Spaß haben können, wenn wir die erste Runde überstehen."

Auch Teamchef Martin Whitmarsh hätte Button einiges zugetraut: "Er hat einen unglaublichen Job beim Reifen-Management gemacht und ist beeindruckende 44 Runden mit einem Satz am Stück gefahren. Wäre das frühe Unglück nicht passiert und hätte er stattdessen die ersten 44 Runden auf einem Reifensatz absolviert, hätte er zweifellos ein starkes Ergebnis eingefahren und dabei eine beachtliche Zahl an WM-Punkten mitgenommen. Das ist sehr schade, denn wie gesagt, er ist brillant gefahren und meines Erachtens hätte eine Performance von solcher Qualität Punkte verdient. Aber das ist halt Racing."

Perez beklagt hohen Verschleiß

Sergio Perez hatte zwar keine Kollision in der ersten Kuve, musste aber mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, weshalb für McLaren nicht mehr als zwei Punkte blieben: "Ich hatte Schwierigkeiten auf meinem ersten Satz Prime-Reifen und weiß nicht warum. Wir hatten hohen Verschleiß auf der Hinterachse und insgesamt schlechte Traktion", klagte der Mexikaner. Trotz einer Abstimmung mit wenig Abtrieb für guten Topspeed auf der Geraden sei es schwierig gewesen, zu überholen. "Außerdem steckte ich im Verkehr fest, was es sehr schwierig gemacht hat."

Ein Erfolgserlebnis blieb ihm aber: In der letzten Runde konnte ‚Checo‘ noch Adrian Sutil den neunten Platz entreißen. "Ein Punkt mehr klingt zwar nicht nach viel, ist aber immer hilfreich." Martin Whitmarsh sieht den Grund für das unerwartet schwache Abschneiden im Verkehr: "Er hatte Pech, dass er so viel hinter langsameren Fahrzeugen hängen geblieben ist. Obwohl er großen Kampfgeist gezeigt und Adrian Sutil in der letzten Runde überholt hat, war dies ein enttäuschendes Resultat." Perez freut sich nun auf Texas: "Ich kann es kaum abwarten, so nahe meiner Heimat zu fahren und all die Leute zu sehen, die mich diese Saison so sehr unterstützt haben."