Schon am Start rückte Giedo van der Garde ungewollt in den Fokus. Weil Kimi Räikkönen nach seine Disqualifikation das Rennen von Startplatz 22 aus in Angriff nehmen musste, bekamen Caterham und Marussia ungewohnten Besuch am Start. Doch lange mussten sie sich nicht gegen den Lotus-Piloten wehren, weil sich Räikkönen selbst aus dem Rennen nahm. "Am Start war ich vor Räikkönen, der mir in Kurve auf mein linkes Hinterrad gefahren ist", so van der Garde.

Der Niederländer konnte zwar ohne größere Auswirkungen weiterfahren, dennoch beeinflusste ihn der Kontakt mit dem Weltmeister von 2007. "Ich habe mich durch die Berührung fast gedreht. Dadurch habe ich ein wenig Zeit auf meinen Teamkollegen und auf Max Chilton verloren", so die weitere Ausführung von van der Garde. Allerdings musste er sich genauso wie Teamkollege Pic das Heck des Marussia nicht lange ansehen, schon am Ende der zweiten Runde konnten sie geschlossen an Chilton vorbeigehen.

Nach seinem ersten Boxenstopp konnte van der Garde dann richtig angreifen, die Fahrzeugbalance war fast perfekt. "Ich hatte nur ein bisschen Übersteuern, aber nicht allzu schlimm. Ich lag nach dem Stopp hinter meinem Teamkollegen aber war schneller. Also hat das Team ihn angewiesen, mich vorbeizulassen. Mit freier Fahrt konnte ich dann den Vorsprung auf ihn bis zur Zielflagge vergrößern." Am Rennende musste sich Pic mit mehr als zehn Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen geschlagen geben.

Van der Garde: Eines meiner besten Rennen

Generell war es ein schwieriger Tag für den Franzosen. "Das ganze Wochenende über hatte ich Untersteuern", beklagte er sich. "Im zweiten Stint hatte ich dann einfach keine Balance, mit der ich hätte arbeiten können. Ich war zwar vor Giedo aber das Team hat mir gesagt, dass ich ihn vorbeilassen soll. Das habe ich dann auch gemacht, aber so wie sich das Auto anfühlte, hätte ich eh nicht mehr daraus machen können. Das hat sich auch bis zum Rennende nicht mehr geändert."

Auch wenn es am Ende nur für die Plätze 18 und 19 reichte, zumindest van der Garde war nach dem Rennen zufrieden. "Ich muss sagen, das war eines meiner besten Rennen überhaupt." Aber der Niederländer ist auch Realist genug, um zu wissen, dass es wohl in den verbleibenden zwei Rennen nicht mehr reichen wird, Marussia in der Konstrukteurswertung noch abzufangen. Ein 13. Platz wäre dazu nötig. "Wir wissen, dass wir mehr Glück brauchen und dass den Autos vor uns viel passieren müsste, aber es ist trotzdem gut, dass wir heute so weit vor unseren nächsten Rivalen ins Ziel gekommen sind."