Was ist bloß mit Felipe Massa los? Sieht man sich die Bilanz von Massa in den vergangenen Rennen an, könnte man meinen, dass Ferrari den Brasilianer schon viel früher hätte an die Luft setzen sollen. Seit Bekanntwerden seines Ferrari-Aus ist der Brasilianer nicht wieder zu erkennen - im positiven Sinn. Während sein früher so übermächtiger Teamkollege, Fernando Alonso, in Abu Dhabi bereits in Q2 ausschied, stellte Massa seinen Ferrari-Boliden auf Platz acht ab - nicht das erste Mal, dass Massa seinen Teamkollegen im Qualifying in den Schatten stellte.

Ein Blick auf die Statistik zeigt: in den letzten sechs Qualifyings war Massa fünf Mal schneller als Alonso. "Ich war im Qualifying immer richtig gut. In vielen Rennen konnte ich dann nicht das erreichen, was ich mir vorgenommen hatte, aber über die Qualifyings kann ich mich in diesem Jahr wirklich nicht beklagen", sagt der Ferrari-Pilot zu seinem Aufwärtstrend. Nach 17 Saisonrennen steht es im internen Qualifyingduell 8:9 für Massa - und mit Austin und Brasilien warten zwei Strecken, die der Ferrari-Pilot mag.

Doch der 'neue Massa' ist nicht nur schnell, sondern strotzt nur vor Selbstbewusstsein. In Indien behauptete er sich gegen seine Ingenieure und startete gegen ihren Ratschlag auf den weichen Reifen ins Rennen. Am Ende überquerte Massa in Neu Delhi als Vierter die Ziellinie, während Alonso als Elfter punktelos blieb. "Ich bin ziemlich glücklich, dass sich meine Entscheidung als richtig erwiesen hat. Am Nürburgring bin ich in einem ähnlichen Fall ihrem Rat gefolgt - und das ging schief. Heute war es aber ein gutes Rennen", freute er sich im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Teamorder - was ist das?

Bremsen für den Teamkollegen? Das kommt für den 'neuen Massa' nicht mehr in Frage. Das Wörtchen Teamorder existiert im Wortschatz des Brasilianers nicht mehr wie er in Suzuka gezeigt hat. Da konnte ihm Ferrari noch sooft via Funk mitteilen, die Strategie A zu ändern. Wollte Alonso an seinem Teamkollegen vorbei, dann musste er sich dessen Position erkämpfen. "Ich bin mein Rennen gefahren. Fernando hat mich dann auf der Strecke überholt - und das ist meiner Meinung nach auch die richtige Art, in einem Rennen zu überholen", betonte der Brasilianer.

Eine Einstellung, die Massa hoffentlich auch in Zukunft behält, sollte er für 2014 ein Formel-1-Cockpit ergattern. Zwar wurde Massa zuletzt bereits fix ins Williams-Cockpit geschrieben, doch wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, sollen die Verhandlungen ins Stocken geraten sein. So soll Massa selbst nicht mehr ausschließen, dass 2013 seine letzte Formel-1-Saison ist...