Es gleicht fast dem Rosenkrieg eines sich trennenden Ehepaars: Seitdem die Rückkehr von Kimi Räikkönen zu Ferrari bekanntgegeben wurde ist die Beziehung zwischen dem finnischen Superstar und Lotus gestört. Für Romain Grosjean, der seit anderthalb Jahren im Schatten des Iceman steht, tat sich aber eine große Chance auf. "Ja, es war eine gute Gelegenheit für mich, zu zeigen, dass ich auch der Teamleader sein und noch einen Zahn zulegen kann", gab der Franzose offen zu.

Zwar hätte der Prozess bei Grosjean schon früher eingesetzt, nun würde aber auch die Öffentlichkeit davon Kenntnis nehmen. "Aber ja, Kimis Bekanntgabe, das Team zu verlassen, war eine Gelegenheit für mich", verdeutlichte er seine Situation gegenüber f1.com noch einmal.

Auch zum Zwischenfall vor einer Woche in Indien nahm Grosjean Stellung. Kimi Räikkönen fuhr mit stark abgefahrenen Reifen vor dem Franzosen. Obwohl die Situation für Räikkönen aussichtlos war, gab er seine Position nicht wehrlos auf. Grosjean kann diese Haltung nicht verstehen. "Der Kampf um Platz 2 in der Konstrukteursweltmeisterschaft ist sehr hart, jetzt müssen wir für das Team fahren."

"Es ist mir schon so oft passiert, dass ich Kimi vorbeilassen musste", versuchte der 27-Jährige um Verständnis zu werben. "Auch wenn es für mich nie leicht war Platz zu machen, es ging um das Wohl des Teams." Dass die Emotionen hoch kochten sei aber "in der Hitze des Gefechts" eine normale Sache. "Und die Wörter", stellte er klar, "die im Teamradio gewechselt werden, die sind oftmals nicht für die Außenwelt bestimmt."