Die Formkurve von Nico Rosberg und Mercedes zeigt seit dem Großen Preis von Indien wieder steil nach oben. Vor einer Woche konnte der Wiesbadener noch P2 auf dem Buddh International Circuit feiern, in Abu Dhabi winkt ein ähnliches Resultat. Mit rund vier Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Rosberg hinter Mark Webber und Sebastian Vettel als erster nicht-Red-Bull ein. Dabei hatte er auf seiner letzten Runde im abschließenden Qualifikationssegment sogar einen kleinen Fehler. "Die zweite Reihe ist gut für Mercedes, es wäre aber mehr drin gewesen", analysierte Niki Lauda unmittelbar nach dem Zeittraining.

Rosberg widerspricht: "Die letzte Runde ist zwar nicht aufgegangen, aber auf keinen Fall hätte ich vier Zehntelsekunden holen können. Mehr ist momentan nicht drinnen, Red Bull ist schneller als wir." Im Rennen visiert der Mercedes-Pilot deshalb zumindest ein Podium an. Auch wenn vermutlich auf der Strecke kein Weg an den beiden Red-Bull-Piloten vorbeiführt, so glaubt Rosberg dennoch an die Chance auf eine Wiederholung des Indien-Wochenendes. "Mit dem Pech, das Mark [Webber] zur Zeit hat, kann auch wieder P2 drin sein", scherzte der 28-Jährige.

Für die Silberpfeile geht es noch immer um den wichtigen zweiten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft, der wichtige Millionen bringen würde. Während Rosberg und Hamilton die zweite Startreihe für sich beanspruchen können, sieht die Ausgangslage für Hauptkonkurrent Ferrari nicht ganz so rosig aus: "Unser Ziel ist es in der Konstrukteursweltmeisterschaft Zweiter zu werden und unser Hauptrivale Ferrari ist ziemlich weit hinten - das ist sehr gut für uns", freute er sich über die Startplätze acht für Felipe Massa und elf für Fernando Alonso.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Rennwochenende setzt Mercedes in Abu Dhabi auf ein etwas andere Setup. "Wir haben an diesem Wochenende die Flügel ein bisschen flacher gestellt, wir dachten uns, probieren wir es einmal etwas anders als sonst", verriet Rosberg. Ein Flacher Flügel bedeutet im Umkehrschluss weniger Grip was wiederum bedeutet, dass das Fahrzeug mehr rutscht und die Reifen etwas stärker beansprucht. Ein rotes Tuch bei den Silberpfeilen, doch Niki Lauda wiegelt ab: "Nico ist ein sehr intelligenter Fahrer, der weiß, wie es mit den Reifen geht. Lewis aber auch, da möchte ich nicht unterscheiden."