Mit seinem vierten Titel zog Sebastian Vettel am Wochenende mit Alain Prost gleich, der 1985, 1986, 1989 und 1993 Weltmeister wurde. "Ich denke nicht, dass es sein letzter Titel sein wird", meinte Prost gegenüber Spiegel online. Er selbst hätte wohl auch einen weiteren Erfolg feiern können, "ich war aber nicht mehr motiviert, meine Karriere fortzusetzen", gestand er. Fangios Marke von fünf Titeln zu schlagen, stand nicht auf seiner Agenda. Vettel sieht er dagegen nicht nur auf dem Weg, den Argentinier zu übertrumpfen, sondern auf den Spuren des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher wandeln.

Prost betonte jedoch, dass die Erfolge Red Bull und Vettel keinesfalls zufliegen und Titel in Serie keine Selbstverständlichkeit sind. "In der Öffentlichkeit erscheinen Vettels und Red Bulls Erfolge normal. Das ist sehr schade. Denn für sie ist jeder Sieg hart erarbeitet und etwas Spezielles", unterstrich er. "Sebastian hat das perfekte Gefühl für das Team. Er ist phantastisch in der Technik. Er kann das vorhandene Potential maximal abrufen", nannte er die Stärken des nun vierfachen Weltmeisters.

Dennoch wird Vettel immer wieder vorgeworfen, seine Dominanz sei vor allem auf das Genie von Designer Adrian Newey zurückzuführen und er müsse sich erst in einem anderen Team beweisen, um Legendenstatus zu erreichen. Prost kann dem nicht ganz zustimmen. "Andererseits: Wenn er bei Red Bull immer das beste Auto bekommt, warum sollte er dann wechseln? Nur um die Fans glücklich zu machen? Das wäre kein guter Grund. Er sollte nur dann wechseln, wenn er eine neue Herausforderung für sich sucht."