Vielleicht ist Fernando Alonso sogar froh, dass er jetzt nicht mehr ständig nach einem hoffnungslosen Unterfangen in der Weltmeisterschaft gefragt wird. "Ich gratuliere ihm", sagte der Doppelweltmeister in Richtung Sebastian Vettel und Red Bull. "Sie waren sehr stark, speziell in der zweiten Saisonhälfte sehr dominant und haben es damit verdient." Auf Twitter kündigte er bereits an, jetzt mit aller Kraft um den zweiten Platz in der WM kämpfen zu wollen und sich für 2014 vorzubereiten. "Wir müssen beginnen, über das nächste Jahr nachzudenken und die Dinge für ihn schwieriger machen", fügte er im Interview hinzu.

Sein eigenes Rennen auf dem Buddh International Circuit erhielt bereits in der ersten Kurve einen jähen Dämpfer. Er kollidierte unglücklich mit Mark Webber und beschädigte sich den Frontflügel. "Es hat natürlich nicht geholfen, was da am Start abgelaufen ist. Es war etwas unglücklich, da Mark erst Kontakt mit einem anderen Fahrzeug hatte und ich als letzter Teil dieses Scharmützels den letzten Schlag abbekommen habe." Webber war zuvor mit Kimi Räikkönen aneinandergeraten und rutschte dadurch nach rechts vor Alonso.

Der Schaden am Frontflügel war zu groß, Foto: Sutton
Der Schaden am Frontflügel war zu groß, Foto: Sutton

Damit jedoch nicht genug: "In Kurve vier hatte ich dann noch einen weiteren Kampf." Diesmal war Jenson Button sein Gegner, doch Alonso kämpfte dort bereits mit stumpfen Waffen, wie Stefano Domenicali erklärte: "Er hat zu viel Anpressdruck verloren. Wenn nur der obere Flap beschädigt worden wäre, wäre es nicht zu schlimm gewesen, aber so war es zu viel. Wir mussten ihn dann einfach reinholen, weil seine Zeiten zu schlecht waren." Doch auch danach hatte Alonso kein perfektes Auto, wie er selbst erklärt: "Die Lenkung war ebenfalls beschädigt und war sehr schwergängig in Rechtskurven und leicht in Linksknicken." Am Ende blieb er als Elfter ohne Punkte.

Domenicali wies Vorwürfe zurück, Alonso hätte zu viel gewollt: "Nein, das hat er nicht. Es ist unmöglich, so etwas zu kontrollieren, es war einfach ein Rennunfall." Der Ferrari-Teamchef rechnete weiter vor, dass durch die Kollision dem Team ein mögliches Podium durch die Lappen gegangen sei. Mindestens zwölf Punkte habe die Kollision gekostet, was einem vierten Platz entspricht. Ein Sieg wäre aber nicht möglich gewesen: "Dieses Rennen konnte nur Seb gewinnen. Herzlichen Glückwunsch an ihn. Jetzt schauen wir nach vorne: Wir haben noch drei lange Rennen und können unser Ziel erreichen." Dieses lautet: Platz zwei in beiden Meisterschaften.