Sebastian Vettel ließ es nach seinem Sieg in Indien und der damit verbundenen Titelverteidigung so richtig krachen. Parc fermé? Pustekuchen! Vettel drehte auf der Start/Ziel-Geraden fröhlich Donuts und sprang anschließend auf die Streckenzäune, um mit den Fans zu jubeln. In diesem Moment des absoluten Glücks kam niemand auf die Idee, dem Red-Bull-Piloten einen Verstoß gegen die Parc-fermé-Regelung vorzuwerfen. Nur Vettels Ingenieur Guillaume 'Rocky' Rocquelin spielte kurzzeitig den Spielverderber und forderte via Funk die normale Prozedur. "Aber da dachte ich: Weißt du was - leck mich", sagte Vettel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Da waren so viele Menschen auf der Haupttribüne, ich mach die Donuts."

Gesagt, getan und Vettel zündete ein nach verbranntem Gummi riechendes Feuerwerk ab. "Das war ein unglaublich gutes Gefühl", sagte der 26-Jährige Vierfach-Champion. "Es ist nicht erlaubt, aber heute sei es mir einmal verziehen. Die Streckenposten waren sehr euphorisch und ich habe gesehen, dass ausreichend Platz war - da habe ich dann meinen Spaß gehabt." Auch von Teamchef Christian Horner gab es wegen der Aktion keinen Ärger, sondern vollstes Verständnis. "Das wollen die Leute doch sehen und die FIA sollte keine Probleme machen", war der Brite im Siegestaumel sicher.

Vettel Weltmeister, Red Bull holt den Konstrukteurs-Titel und Jägermeister-Red-Bull steht bereit - da konnte nur einer die Freude ein wenig trüben: Kimi Räikkönen. Der Finne schnappte sich in letzter Sekunde die schnellste Rennrunde, nachdem er in den letzten Runden wegen stark abbauender Reifen einen Boxenstopp einlegen musste. "Schade, dass Kimi die schnellste Runde geholt hat", sagte Vettel, wenn auch offensichtlich nicht allzu angekratzt. "Mit wenig Benzin an Bord und frischen Reifen fährt er natürlich schneller." Doch an einem triumphalen Tag wie diesem wird selbst Perfektionist Vettel, der seinen Ehrgeiz als gelegentliche Schwäche bezeichnet, darüber hinwegsehen können.