Nicht Ehegatten- sondern Strategiesplitting heißt das Zauberwort beim Großen Preis von Indien. Wobei sich die Teams noch nicht im Klaren darüber sind, ob es die zielführendste Variante ist. Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko erklärte gegenüber Motorsport-Magazin.com, Red Bull habe sich dazu entschieden bei Mark Webber und Sebastian Vettel auf unterschiedliche Strategien zu setzten, um unter allen Umständen zwei Eisen im Feuer zu haben.

Bei Mercedes kam diese Herangehensweise nicht in Frage. "Nein. Es geht darum, die beste Strategie zu finden", so Mercedes Motorsportchef Toto Wolff. "Sofern wir das beurteilen können", fuhr der Österreicher fort, "ist es für unser Auto und für unserer Fahrer die beste Strategie, auf den Options loszufahren." Ganz genau konnte Wolff jedoch nicht erklären, wieso es die bessere Strategie ist. "Das sind alles Kalkulationen und Simulationen. Es ist riskanter den Option-Reifen in der Mitte oder gegen Ende zu fahren. Und wir wollten im Qualifying so weit wie möglich vorne stehen."

Durchwachsener Start ins Wochenende

Dass es am Ende die Plätze zwei und drei wurden, hatten die Silberpfeile nicht erwartet. Das ist aber ohnehin nur die halbe Wahrheit, wie Wolff glaubt. "Es ist ein schmeichelhaftes Ergebnis weil viele eine andere Strategie gewählt haben." Außerdem sah es zu Beginn des Wochenendes noch deutlich schlechter aus. "Wir sind nicht so ins Wochenende gestartet, wie wir das wollten. Nico ist am Morgen gut zurechtgekommen und am Nachmittag hatte er dann Probleme, bei Lewis war es genau andersherum."

Aus diesem Grund wollte der Österreicher auch nicht beurteilen, ob die schwächeren Platzierungen im dritten Freien Training auf größere Spritmengen zurückzuführen waren. Die Verbesserung im Zeittraining wollte Wolff aber nicht nur auf die unterschiedlichen Strategien schieben. "Die Jungs mussten einfach nur fahren. Und wenn man sich das Qualifying ansieht, dann wurden sie in jeder einzelnen Session schneller."