Es könnte morgen ein Rennen der Strategien werden.
Alexander Wurz: Das glaube ich nicht. Die Strecke hat sich so stark verbessert, dass der weiche Reifen nicht mehr ganz so leidet wie am Freitag. Dementsprechend glaube ich, dass der schnellere Reifen im Qualifying auch eine akzeptable Rennstrategie sein kann. Man bestreitet ein Rennen einfach leichter mittels der Startposition als mittels der Strategie wie Webber oder Alonso.

Auf gut deutsch. Du glaubst, dass die beiden die falsche Strategie gewählt haben.
Alexander Wurz: Beim Webber schaut es interessanter aus, weil er auf Platz vier steht und sich das Rennen besser einteilen kann. Bei Alonso auf P8 wird es schon schwieriger, denn er steckt mitten im Schlamassel drin. Er kann am Beginn nicht so viel attackieren - da braucht er schon Rennglück und auf das kann man sich nicht verlassen. Aber eigentlich ist es egal, denn Vettel ist auf beiden Reifen schnell und wird alle wegputzen.

Vettel war sieben Zehntel im Qualifying vorne. Die Strecke scheint ihm zu liegen.
Alexander Wurz: ...wie alle Rennstrecken. Sieben Zehntel sind schon eine Ansage und auf österreichisch gesagt: eine Watschn für alle anderen. Sebastian ist in einer Überform, er sitzt im schnellsten Auto und lässt nichts anbrennen.

Ist es nur allein sein Talent?
Alexander Wurz: Nein heutzutage, wo alles so eng und knapp zusammenliegt, muss ein Fahrer nicht nur ein Talent sein, das Autofahren kann. Es muss alles passen - das technische Verständnis, wie du Team und Ingenieure motivierst und auch wenn wir jetzt immer sagen, dass er im besten Auto sitzt. Daran hat er ja in den vergangenen fünf Jahren mitgearbeitet. Und auch wenn sie mal nicht das beste Auto hatten, haben sie es schnell überwunden. Vettel hat stets alle im Team motiviert und das muss man ihm genauso hoch anrechnen wie dass er auf der Strecke keinen Fehler macht.