Mit einer mehr als dominanten Leistung sicherte sich Sebastian Vettel die 43. Pole Position seiner Karriere. Am Ende betrug sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Nico Rosberg mehr als sieben Zehntelsekunden. Dabei benötigte der Red-Bull-Pilot nicht einmal einen zweiten Run im letzten Qualifyingabschnitt. Dass der RB9 auch zum Buddh International Circuit passen würde, zeichnete sich bereits früh ab. "Das Auto war am gesamten Wochenende schon gut. Wir mussten nicht viel ändern. Sonst hat man immer etwas, das nicht so passt, aber hierher kamen wir schon mit einem guten Setup."

Einen Durchmarsch erwartet der Heppenheimer auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel in Folge aber erwartungsgemäß nicht. "Ich glaube aber trotzdem, dass es morgen schwer wird." Der Grund für Vettels Skepsis: Einmal mehr die sensiblen Pirelli-Reifen. "Wir haben in den Trainings gesehen, dass wir uns mit dem weichen Reifen auf die Distanz etwas schwertun." Doch das Problem ist keineswegs ein Red-Bull-Problem, auch bei allen anderen Teams gibt es diese Bedenken.

Realistisch betrachtet fällt es schwer zu glauben, Vettel wird das Rennen am Sonntag nicht dominieren. Auch der 26-Jährige selbst konnte das Wissen über die eigene Überlegenheit nicht ganz verbergen. "Wenn wir morgen alles richtig machen, haben wir eine gute Chance auf ein richtig gutes Ergebnis", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Hinter Sebastian Vettel ist ersteinmal meilenweit nichts zu sehen, mit mehr als nur Respektabstand folgen dann die beiden Mercedes. Doch Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko hat die Silberpfeile nicht wirklich auf der Rechnung. "Wir rechnen nicht mit Mercedes als ärgsten Gegner. Wir rechnen mit Räikkönen und Alonso", so der Grazer knapp.

Sollte es doch noch spannend werden, könnte wohl neben technischen Defekten oder Naturkatastrophen nur noch die Strategie das Rennen offen halten. Während Vettel am Start auf die weiche Reifenmischung setzt, fuhr Teamkollege Webber mit den Mediums auf Rang vier. Red Bull splittete bereits in Japan die Strategien, damals zugunsten Vettels.

Job done - noch nicht ganz, Foto: Red Bull
Job done - noch nicht ganz, Foto: Red Bull

Vielleicht auch deshalb möchte der Weltmeister dem Thema nicht allzu viel beimessen. "Wir haben uns für das entschieden was ich gemacht haben und Mark hat sich für das Gegenteil entschieden. Was letztendlich die richtige Strategie ist, wird sich morgen zeigen. Aber das Rennen ist lang und man hat viel Zeit um das zu kompensieren. Die Strategie sollte das Rennen nicht allzu sehr beeinflussen", glaubt Vettel.

Die Tatsache, dass ihm ein Platz unter den ersten fünf genügt, um den Weltmeistertitel dingfest zu machen, beginnt den Red-Bull-Piloten zu nerven. "Wir werden an diesem Wochenende ständig nach der Weltmeisterschaft gefragt, aber wir werden so weiter machen, wie wir es auch in der Vergangenheit gemacht haben: Einfach auf jeden einzelnen Schritt fokussieren. Das werden wir für morgen oder auch die nächsten Rennen nicht ändern", gab er unmissverständlich zu verstehen.