Pirelli verliert so langsam die Geduld. Um eine Wiederholung des Reifendramas zu verhindern, forderten die Italiener zuletzt Unterstützung seitens der neu eingeführten F1 Strategie Gruppe. Diese sollte reifenfreundlichere Regularien erlassen, sprich Pirelli weitere Wintertests mit den 2014er Autos zugestehen. Doch bisher blieb Pirellis Ruf nach Unterstützung ungehört, weshalb der Reifenhersteller jetzt mit dem F1-Ausstieg droht.

So soll Pirellli-Vorstand Marco Tronchetti Provero für den Fall der Fälle bereits alles für einen Ausstieg seines Unternehmens in die Wege geleitet haben und auch Motorsportdirektor Paul Hembery ließ in Indien keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Lage ernst ist. "Wir wollen endlich in dieser Sache eine Übereinkunft finden. Wir wollen testen. Wenn wir keine Testgelegenheit bekommen, können wir die Reifen für die kommende Saison nicht produzieren", stellte Hembery klar.

Seitens Pirelli befürchtet man einen immensen Imageschaden, sollte sich mit den neuen Autos die Reifenprobleme von 2013 wiederholen. Die Gespräche mit den Teams laufen - und seitens Pirelli zeigt man sich kompromissbereit. "Wir brauchen ja nicht viele Testfahrten. Die Reifenstruktur macht uns keine Sorgen, aber in Bezug auf die neuen Mischungen müssen wir einige konzeptionelle Veränderungen auf der Strecke ausprobieren", verriet Hembery.

Dafür benötigen die Italiener aber ein aktuelles Auto - und das vor dem ersten offiziellen Wintertest in Jerez. "Das Problem ist, dass die Teams Schwierigkeiten haben vor Jerez fertig zu werden. Sollte ein aktuelles Auto nicht zur Verfügung stehen, wollen wir das Beste, das wir haben können - das wäre ein aktuelles Auto oder ein Bolide von 2011", erklärte Hembery. Sollte Pirelli seine Drohung wahrmachen, stünde die Formel 1 ohne Reifenausrüster da. Möglicher Nachfolger Michelin stellte bereits klar, dass die Zeitspanne für die Produktion neuer Reifen zu kurz ist.