Sebastian Vettel

Vielleicht legt DJ Giedo auf Vettels WM-Sause auf?, Foto: Van der Garde via twitter
Vielleicht legt DJ Giedo auf Vettels WM-Sause auf?, Foto: Van der Garde via twitter

Der Heppenheimer könnte sich in Indien zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister krönen. Ein fünfter Platz reicht dafür, selbst wenn sein ärgster Widersacher das Rennen gewinnt. Klingt nach einer machbaren Aufgabe für den Red-Bull-Piloten - erst recht, bedenkt man, dass Vettel bisher alle zwei Rennen, die auf dem Buddh International Circuit ausgetragen wurden, gewinnen konnte. Entsprechend darf die Weltmeistersause also schon geplant werden - oder nicht? "Wir haben das Auto am Limit gebaut und das Racing ist auch am Limit - da können schon einmal ein paar Sachen kaputtgehen", mahnte Vettel.

"Vorfreude finde ich generell nicht gut, man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben", so Vettel. "Ich finde es schade, wenn man sich im Vorfeld zu sehr damit beschäftigt und wenn es dann nicht klappt, ist man sowieso der Idiot." Bei so vielen Fragen rund um das Thema Weltmeisterschaft entkam er dann der Frage nach der Meistersause doch nicht. Gewohnt bescheiden gibt er sich bei der Musik: "Keine Schlager, sonst bin ich da relativ offen. Wenn die Party gut ist, wird die Musik dann irgendwann auch egal."

Nico Rosberg

Nico Rosberg ist immer noch sauer: Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring wurde ihm ein Helm aus der bewachten Mercedes-Box gestohlen. Jetzt fahndet der Wiesbadener im Internet nach dem Dieb. Auch in Indien musste sich Rosberg mit diesem Thema auseinandersetzen und fand deutliche Worte für den Übeltäter: "Hoffentlich macht er sich jetzt in die Hose, das hat er verdient." Dass viele Medien der Geschichte misstrauisch gegenüberstehen, kann er nicht nachvollziehen. "Ich bin überrascht, dass so viele Leute denken, dass es Publicity ist. Das ist verrückt."

Sportlich soll bei Rosberg endlich die Pechsträhne zu Ende gehen. Seit seinem Sieg beim Großen Preis von Großbritannien stand er nicht mehr auf dem Podium. Vor allem der Zwischenfall in Südkorea nagt noch an ihm. "Wie verrückt ist es denn, dass der Frontflügel Mitte der Geraden runterfliegt? Das passiert nie." Sollte der Defektteufel nun bei Teamkollege Lewis Hamilton zuschlagen, gibt es eine einfache Erklärung. Rosberg zeigte indischen Kindern, wie ein Formel-1-Lenkrad funktioniert. Dabei hatte er als Anschauungsobjekt Hamiltons Lenkrad dabei. "Ich habe ihnen gesagt, sie können damit alles machen, was sie wollen", scherzte der Mercedes-Pilot. "Wenn Lewis morgen in FP1 schlecht ist, dann weiß ich wieso."

Nico Hülkenberg

Das Orakel von Delphi - Verzeihung, das Orakel der Formel 1 hatte gesprochen: Hülkenberg geht zurück zu Force India. Das zumindest weiß Eddie Jordan. Hülkenberg selbst weiß davon aber noch nichts. "Es ist nicht das erste Jahr, wo solche Sachen passieren. Ich nehme das mit einem Schmunzeln wahr und ehrlich gesagt stört es mich auch gar nicht." Generell war der Sauber-Pilot nicht gerade in Plauderlaune, wenn es um seine Zukunft ging. "Es gibt nach wie vor nichts Neues. Ich führe nach wie vor Gespräche - so etwas dauert, das ist sehr zeitintensiv."

Mit seinem alten Arbeitgeber durfte Hülkenberg immerhin schon einiges in Indien erleben. "Die letzten zwei Jahr bei Force India hatte ich den einen oder anderen Trip nach Indien und habe auch schon verschiedene Städte gesehen", plauderte er aus dem Nähkästchen. Prinzipiell sei Indien immer eine Reise wert, wäre da nicht das Essen... "2011 war ich vor Melbourne für drei Tage hier. In Melbourne hat es mich dann zwei Tage zerrissen. Seitdem bin ich zwar immun, esse hier aber nicht alles - so mutig bin ich dann doch nicht."

Adrian Sutil

Viel Indien-Erfahrung bringt natürlich auch Adrian Sutil mit. Seit 2008 fährt der Gräfelfinger schließlich - mit einjähriger Unterbrechung - für Force India. Umso erstaunlicher, auf welche kulinarischen Tipps er dabei stieß: "Hier in Delhi habe ich das beste italienische Resturant auf der Welt gefunden, aber das glaubt mir keiner." Richtig. Aber auch zu landestypischen Spezialitäten kann Sutil eine Expertise abgeben: "Es gibt hier sehr viele scharfe Gewürze, irgendwann hält der Magen das nicht mehr aus." Weil auch die Sauberkeit nicht mit jener in Europa zu vergleichen ist, hat er einen einfachen Tipp. "Man sollte einfach nicht zu viel essen."

Sutil ist unter die Dichter und Denker gegangen, Foto: Sutton
Sutil ist unter die Dichter und Denker gegangen, Foto: Sutton

Sollte es mit der Post-Formel-1-Karriere als Restauranttester nichts werden, könnte es Sutil auch noch als Philosoph versuchen. Während seine Fahrerkollegen überschwängliche Lobgesänge auf Sebastian Vettel loslassen, regt Sutil zum Denken an. "Man weiß nicht, ob er momentan der Beste ist. Vielleicht sitzt der Beste irgendwo anderes drin und keiner bemerkt es. Vielleicht ist der Beste nicht in der Formel 1. Wir legen die eigene Richtlinien an, und sagen: Das ist das Limit. Aber was ist schon das Limit? Eigentlich eine Illusion. Wir können das nur an Resultaten ablesen, wissen aber nicht, wer wirklich der Beste ist." Aha.