Pastor Maldonado versucht zwar, überzeugt zu wirken, dass er auch im nächsten Jahr in der Formel 1 dabei sein wird: "Auf jeden Fall, ob bei Williams oder anderswo." Trotzdem, wenn man mit dem Venezolaner spricht, dann hat man den Eindruck, dass da im Moment alles bei weitem nicht so klar ist, wie er es gerne darstellen möchte. "Ich habe keinen Vertrag mit PDVSA, ich habe einen Vertrag mit Williams", sagte er in Indien gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Und Williams hat den Vertrag mit PDVSA." Wobei er eben nicht wisse, was aus seinem Vertrag für nächstes Jahr würde.

Die Unfälle auf Seiten Maldonados häufen sich, Foto: Sutton
Die Unfälle auf Seiten Maldonados häufen sich, Foto: Sutton

Was in dem Zusammenhang interessant ist: Im Fahrerlager gibt es schon Gerüchte, dass sich PDVSA sogar eine Fortsetzung des Engagements auch ohne Maldonado vorstellen könnte - und sich der Eindruck verdichtet, dass man dort nicht mehr unbedingt auf ein weiteres Jahr mit dem Venezolaner setzt, der in dieser Saison doch immer wieder durch Lustlosigkeit und Fehler auffiel. Die Verhandlungen mit Felipe Massa verdichten sich, Claire Williams singt auffällige Lobeshymnen auf den Brasilianer.

Maldonado macht sich hingegen nicht gerade beliebter, wenn er die letzte Auseinandersetzung mit Teamkollege Vatteri Bottas in Japan locker vom Tisch wischt: "Ich weiß nicht, was der will. Ich habe nichts mit ihm zu reden. Wir sind gegeneinander gefahren, es gab keine Teamorder. Wenn er nicht in der Lage ist, in der letzten Runde seinen Platz zu halten, weil er einen Fehler macht, dann ist das sein Problem, nicht meines." Die Tatsache, dass es derzeit in Venezuela staatliche Ermittlungen gegen einige Motorsportler wegen Devisenvergehen gibt und deswegen auch Fördergelder eingefroren sind, ist für ihn persönlich auch kein Problem.

"Ich habe damit nichts zu tun - und PDVSA auch nicht. Das waren einzelne Leute, die da Gelder im Rahmen eines Programms zur Sportförderung zu günstigeren Konditionen getauscht haben. Aber anstatt sie dann, wie die Vorgabe war, in den Sport zu investieren, haben sie damit auf dem Schwarzmarkt privat Geschäfte gemacht." Insofern hätte das mit seinen ganzen Sponsorendeals alles nichts zu tun und im übrigen sei PDVSA ein Unternehmen und nicht der Staat. Wobei: PDVSA ist nun einmal die staatliche Ölgesellschaft, die Verbindungen zumindest äußerst eng.

Bleibt die Frage: Würde PDVSA, selbst wenn man dürfte, neben dem Geld, das offensichtlich bei Williams verbleiben soll, noch einmal sehr tief in die Tasche greifen, um für Maldonado einen Platz zum Beispiel bei Lotus zu finanzieren, falls dort der Quantum-Deal doch nicht zustande kommt? Motorsport-Magazin.com bleibt an der Geschichte dran...