Als 2000 in Melbourne die Lichter der Ampel ausgingen, stand Jenson Button auf dem 21. und damit vorletzten Startplatz. Sein erstes Rennen in der Formel 1 endete mit einem Motorschaden - die erste Saison auf Rang acht der Gesamtwertung. "Als ich 2000 in die Formel 1 kam, war ich nicht im Ansatz bereit", gibt Button heute ehrlich zu.

Der damals 20-Jährige Button weiß damit heute genau, was im kommenden Jahr auf Daniil Kvyat zukommt. Der Weltmeister von 2009 würde genau wie der 19-jährige Russe handeln, schließlich nutzte er seine Chance auf das Williams-Cockpit 2000 ebenfalls. "Ich musste sie nutzen, schließlich weiß man nie, ob eine derartige Chance nochmals kommt", erklärte Button. "Wenn ich damals gewusst hätte, dass ich zwei weitere Jahre in kleinen Formel-Serien fahren kann und dann nochmals die Chance auf die Formel 1 bekomme, hätte ich das so gemacht."

Der Brite gibt zu, dass er zu Beginn größte Probleme hatte, ein nicht konkurrenzfähiges Auto richtig abzustimmen. "So früh in die Formel 1 zu kommen, hätte fast meine Karriere zerstört", erinnert sich der Weltmeister von 2009.

Aus diesem Grund ist Button überzeugt, dass auf Kvyat und auch seinen Landsmann Sergey Sirotkin harte Zeiten zukommen - speziell durch die Regeländerungen 2014. "Es gibt so viel Arbeit außerhalb des Autos zu erledigen, bis du erst einmal einsteigen kannst", überlegte der Brite. Zudem kommt auf die beiden Rookies eine ganz andere Verantwortung zu. "Mehrere hundert Leute hängen von dir ab und hören auf deine Kommentare, um das Auto zu entwickeln - in der Formel 3 sind es ca. acht Leute."

Er würde jedem Fahrer raten, so viel Zeit in kleinen Formel-Serien wie möglich zu verbringen und zunächst mit einem Formel-1-Team als Testfahrer zu reisen, um die Welt der Königsklasse kennenzulernen. Genau das hat der künftige Toro-Rosso-Pilot Kvyat nicht getan - für Button ein Fehler. "Er wird in Melbourne einen gewaltigen Schock bekommen", warnte der Brite. "Vielleicht wird es auch großartig und niemand von uns wird jemals wieder so darüber sprechen. Hoffentlich klappt das für ihn, aber es kann auch seine Karriere killen."