Robert Kubica wurde bis zu seinem Rallye-Unfall Anfang 2011 häufig als Nachfolger von Felipe Massa bei Ferrari gehandelt. Der Pole, damals noch in Diensten von Renault, galt als Top-Fahrer und guter Freund von Fernando Alonso. Doch der Rallye-Crash bei der Ronde di Andora vor Saisonbeginn zerstörte Kubicas weiteren Weg in der Formel 1. Ferrari sprach sich in den vergangenen Jahren nie öffentlich für seine Verpflichtung aus, doch es war kein Geheimnis, dass Kubica extrem gute Chancen auf einen Job in Maranello hatte. Jetzt räumte Stefano Domenicali ein, dass durchaus Interesse bestand. "Ja, wir hatten ein Auge auf ihn geworfen", so der Ferrari-Teamchef.

Nach einem langen Heilungsprozess suchte Kubica zuletzt sein Glück im Rallye-Sport. Beim Weltmeisterschaftslauf in Wales darf er zum ersten Mal in einen WRC-Boliden von Citroen steigen und zeigen, ob er fit genug ist für einen Renneinsatz unter erschwerten Bedingungen. Kaum jemand glaubt, dass Kubica noch einmal die Rückkehr in die Formel 1 gelingt - zu schwer waren seine Verletzungen, die ihn nun einschränken. Immerhin reichte es für Einsätze im F1-Simulator von Mercedes. "Ich glaube leider nicht, dass er noch einmal zurückkommt", hatte auch Domenicali seine Zweifel am Kubica-Comeback. "Wegen seiner physischen Probleme hätte er in gewissen Situationen, die Reaktionsfähigkeit erfordern, Schwierigkeiten. Das ist wirklich schade."

Wie es mit dem talentierten Polen weitergeht, ist noch unklar. Möglicherweise steigt er von der WRC 2 in die Oberklasse auf, auch ein Engagement in der WTCC steht im Raum. Wegen seiner Verbindungen zu Mercedes wurde immer wieder spekuliert, dass die Stuttgarter ihn in der DTM einsetzen könnten. ITR-Chef Hans Werner Aufrecht würde sich sicherlich freuen. "Wir brauchen Stars, aber leider gibt es nicht so viele, die diesem Anspruch gerecht werden", sagte Aufrecht im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Robert Kubica könnte ich mir in der DTM etwa gut vorstellen."