Das Gewichtslimit für die Saison 2014 ist in aller Munde. Da die neuen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren schwerer als die bisherigen Aggregate sind, wird das minimale Gesamtgewicht für Auto und Piloten von 642 auf 690 kg angehoben. Weil die neuen Antriebseinheiten jedoch schwerer als erwartet ausfallen und die Teams zu kämpfen haben, die Untergrenze zu erreichen, befinden sich künftig leichtere Piloten im Vorteil. Ein zusätzliches Kilogramm ist gleichzusetzen mit einem zeitlichen Nachteil von 0,035 Sekunden pro Runde.

Nigel Mansell kann wie viele andere aktive und ehemalige Piloten die getroffenen Maßnahmen nicht verstehen. "Es ist falsch. Sie sind keine Jockeys", kann der Brite nur den Kopf schütteln. "Das ist eine Schande, es ist eine Diskriminierung für mittelgroße Piloten." In der Tat: Fernando Alonso, der gerade einmal 68 kg wiegt, nimmt Nico Hülkenberg (74 kg) rund zwei Zehntel pro Umlauf ab, sofern es dessen Team nicht gelingt, das Auto entsprechend leichter zu bauen. Hülkenberg soll deshalb auch eine Absage von McLaren erhalten haben, der Deutsche wiegt schlichtweg zu viel.

"Früher hatten wir keine Traktionskontrolle oder Servolenkung - man musste ein kräftiger Fahrer sein und es gab auch viele kräftige Fahrer", erinnert Mansell, der 1992 den WM-Titel errang. "Hätte es dieses Gewichtslimit gegeben, wären sie vor einigen Jahren nicht in der Lage gewesen, die Autos zu fahren oder hätten zumindest große Schwierigkeiten gehabt." Mansell plädiert daher dafür, das Gewichtslimit ein wenig anzuheben, damit sich der Nachteil der großen Piloten in Grenzen hält.