Wie ist die Stimmung nach dem Großen Preis von Japan?
Alan Permane: Es gab viel Positives nach unserer Performance in Suzuka. Romain hatte einen fantastischen Tag - er hat 26 Runden lang geführt und es sah eine Zeit lang sogar so aus, als könnt er das Rennen gewinnen. Und Kimi hat eine ähnliche Pace gezeigt, als er in clean Air fahren konnte und er hat ein paar Plätze auf einer Strecke, auf der Überholen sehr schwierig ist, gut gemacht. Nach zwei guten Rennen in Japan und zuvor in Korea fahren wir mit einer Menge Zuversicht zu den nächsten zwei Rennen.

Was halten Sie vom Buddh International Circuit?
Alan Permane: Es ist eine tolle Strecke mit verschiedenen Herausforderungen, aber es gibt nichts speziell Kniffliges. Es gibt eine steile Bergaufpassage in Kurve drei hinein in eine beträchtlich lange Gerade, eine ewig lange Rechtskurve und einige schnelle Richtungswechsel durch die Kurven 5 bis 9 und zwischen 13 und 14. Es ist eine Strecke, von der wir erwarten, dass der E21 darauf gut funktioniert. Auch wenn wir in Suzuka sehen konnten, dass wir auf den harten Reifen sehr konkurrenzfähig waren, favorisiert unser Auto normalerweise die weicheren Mischungen. Deshalb freuen wir uns sehr auf dieses Rennen und hoffen, dass wir unsere jüngsten Erfolge wiederholen können.

Letztes Jahr hatten Sie noch mit wenig Grip und zu geringem Topspeed zu kämpfen, oder?
Alan Permane: Überholmanöver mit DRS sind auf dem Buddh International Circuit schwierig. Es gab im vergangenen Jahr zwei DRS-Zonen und obwohl dort so eine lange Gerade ist, ist es nicht die beste Strecke für Überholmanöver. Abgesehen davon, haben wir in den letzten Rennen einige gute Manöver gesehen und die weicheren Reifenmischungen sollten wegen den verschiedenen Verschleißzuständen auf unterschiedlichen Autos auch beim Überholen helfen.

Wie viel Unterschied macht die unterschiedliche Wahl der Reifenmischungen?
Alan Permane: Die Änderung von Hart und Weich zu Medium und Weich in diesem Jahr sollte das Rennen schon durcheinanderwürfeln, weil wir mit den harten Reifen eine Einstopp-Strategie gesehen haben. Der Performanceunterschied zwischen den Reifen bedeutete im Vorjahr, dass sich jeder auf den weichen Reifen qualifiziert hat, nach einem Stint auf die harten Reifen wechselte und dann bis zum Ende durchkam. In diesem Jahr eröffnet die Reifenwahl unterschiedliche Strategien. Außerdem sind die diesjährigen Reifen auch noch weicher als die der vergangenen Saison, also haben wir sowohl für das Rennen, als auch für das Qualifying weichere Reifen. Weil die Strategie zwischen zwei und drei Stopps variieren kann, könnte es deutlich interessanter werden.

Man lernt nie aus

Wie viel kann man in Hinblick darauf, wie man das Maximum aus den Reifen herausholt immer noch lernen? Vor allem wegen der Änderung der Konstruktion zur Mitte der Saison?
Alan Permane: Auch ohne die Änderungen würden wir immer noch dazulernen, wenn es darum geht, das Beste aus den Reifen herauszuholen, weil man in diesem Bereich nie aufhört zu lernen. Wir haben sicherlich in Suzuka sehr viel über die Reifen gelernt, als wir das Setup in der Nacht von Freitag auf Samstag stark verändert haben. Dieses Wissen nehmen wir mit nach Indien.

Die relative Rangordnung zwischen den Teams scheint sich zuletzt etwas verändert zu haben, oder?
Alan Permane: Von unserer Perspektive aus gibt es keinen Zweifel daran, dass der Lange Radstand des Autos unsere Performance positiv beeinflusst hat. Es ist schwierig das in konkreten Zahlen auszudrücken weil es eine fundamentale Änderung war, aber es ist eine Bestätigung unserer Simulator- und Windkanalarbeit, die wir in diesem Bereich gemacht haben. Wir sind nun im Qualifying und im Rennen besser und wir waren bei den letzten drei Rennen auf dem Podium - bei drei so unterschiedlichen Strecken von Singapur bis hin zu Suzuka. Diese Strecken könnten unterschiedlicher nicht sein - das eine ist ein Straßenkurs auf dem wir mit den Supersofts gefahren sind, die andere Strecke ist sehr schnell und ein flüssiger Kurs, auf dem die harte Mischung im Einsatz war. Das hat klar gemacht, dass der E21 überall gut funktioniert. Diese Tatsache, das bessere Reifenverständnis, ein paar aerodynamische Verbesserungen und zwei Fahrer, die absolut spitze sind - und wir sehen ziemlich gut aus.

Außerdem scheint sich das Team auch bei den Boxenstopps verbessert zu haben, oder?
Alan Permane: Es ist ein andauernder Wettbewerb, die Boxenstopps so schnell wie möglich zu machen, aber gleichzeitig müssen sie zuverlässig sein. Es ist eine Bereich, in dem jedes Team viel Zeit investiert und wir haben uns gleich in zwei Bereichen verbessert: Neues Equipment und eine Verbesserung durch die Crew selbst. Wir haben ein unaufhaltsames Trainingsprogramm, bei dem wir durchgängig die Prozesse und die Geschwindigkeit der Stopps analysieren. Die Crew hat hart daran gearbeitet, deshalb ist es umso schöner zu sehen, dass sich die Arbeit auszahlt.