Lange Zeit sah es in der Konstrukteurs-WM nach einem Zweikampf zwischen Ferrari und Mercedes aus. Doch nun mischt ein weiterer Kandidat mit: Lotus. Die Mannschaft holte in den letzten beiden Rennen 58 Zähler, während Ferrari 23 Punkte einfuhr - Mercedes sogar nochmals drei Punkte weniger. Damit ist das Team von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean bis auf 23 Punkte an Mercedes herangerückt.

Für Lotus-Teamchef Eric Boullier eine klare Ausgangslage für die vier letzten Saisonrennen. "Der Druck liegt auf ihnen, nicht auf uns", so Boullier bezüglich Mercedes und Ferrari. "Wenn wir so weitermachen - vielleicht ist das ein bisschen ambitioniert -, aber wenn wir so weitermachen, können wir vielleicht auf den dritten Platz aufschließen." Dabei ist dem Franzosen wohl bewusst, dass die Geschwindigkeit nur ein Faktor ist. Letztlich müsste das Team die Punkte auch wirklich einfahren.

Bei der Leistungssteigerung des Teams - vor allem im Qualifying - halfen Lotus die Updates, die immer mehr oder weniger den erwarteten Effekt brachten. Besonders der Erfolg des verlängerten Radstands, an dem das Team seit Belgien arbeitet, ist für Boullier ein Grund zur Freude. "Es ist wahr, dass das ein kleines Glücksspiel war, aber ich bin sehr stolz auf das, was wir mit dem Radstand-Paket erreichen konnten", lobte der Teamchef.

Boullier unterstrich gleichzeitig, dass die Veränderung des Radstand alleine nicht die Verbesserungen auslöste - das gesamte Aero-Paket hätte großen Anteil gehabt. "Das alles ist gut. Und es ist gut, dass wir uns ein bisschen steigern konnten, das Auto im Qualifying verbessert haben und dabei die Renncharakteristik des Autos halten konnten."