Die enttäsuchende Ferrari-Saison neigt sich nun langsam dem Ende entgegen und von der Mannschaft aus Maranello ist nicht mehr viel zu erwarten. Der lila-Brauseflitzer stiehlt dem roten Renner zum vierten Mal in Folge die Show und lässt die Ferrari-Piloten dumm aus der Wäsche gucken. Doch die Medien suchen nach Antworten für die immer wieder misslingenden Ferrari-Anläufe auf den WM-Titel und nehmen die Verantwortlichen in die Mangel.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali wurde zuletzt als Schuldiger für das Form-Loch beschuldigt und musste immer wieder den knallharten Stimmen der Presse trotzen. Doch die prekäre Lage ließ den Teamchef nicht verzweifeln - ganz im Gegenteil. "Ich bin nicht das Problem bei Ferrari", sagte er der spanischen Zeitung AS. "Klar, mein Boss kann mich entlassen, und wenn er es tut, dann werde ich Ferrari immer dankbar sein. Aber in Italien gibt es ein Sprichwort: Wenn du die eine Straße verlässt, dann könnte die andere noch schlimmer sein."

Scheint wie eine insgeheime Anspielung von Domenicali an seinen obersten Chef Luca di Montezemolo, ihn nicht auf die Straße zu setzen. Aber Ferrari-Präsident Montezemolo wird wohl noch die Worte von Domenicali aus dem Vorjahr in Erinnerung haben, als er nämlich sagte: "Wir werden alles tun, um Alonso 2013 ein konkurrenzfähigeres Auto zu geben." Doch scheint diese Devise nicht aufgegangen zu sein. "Ich glaube, das Hauptproblem 2013 waren zwei technische Gründe", gestand Domenicali.

"Das erste große Problem ist, dass wir stetig am Auto weiterentwickelt haben und nicht alle Entwicklungen positiv waren, sondern das Auto verschlechterten." Auch Pirelli gibt Domenicali eine Mitschuld an der Misere bei den Roten. "Das zweite Problem, womit wir zu kämpfen hatten, war die Reifenveränderung. Wir waren ab der Änderung nicht mehr konkurrenzfähig im Rennen. Diese beiden Faktoren sind die Ursache, warum wir leider Sekunden von der Konkurrenz weg sind."