Vier Stopps sollten es eigentlich werden, am Ende mussten Jenson Button und Sergio Perez in Suzuka gemeinsam sechsmal zum Reifenwechsel die McLaren-Box ansteuern. Es war ein Rennen voller Platten, Pech und Pannen für den britischen Rennstall, der nach Buttons neuntem Platz nur einen WM-Zähler beim Großen Preis von Japan ergatterte. Perez beendete das fünftletzte Rennen des Jahres auf der 15. Position. "Es lief alles völlig schief, das war ein harter Nachmittag", fasste der Mexikaner den Grand Prix zusammen. "Das war ein schreckliches Rennen - unglaublich viel Pech."

Das lief bei McLaren in Suzuka schief

Vor dem Start: Auf dem Weg in die Einführungsrunde war Button plötzlich der Meinung, sein Chrompfeil sei zu frontlastig eingestellt. Also nahm er Änderungen am Frontflügel seines Autos vor - das sollte sich als ungeschickte Lösung des Problems herausstellen. "Ich hatte zu Beginn massives Untersteuern", sagte er. "Das war mein Fehler. Ich nahm etwas Frontflügel weg und das war nicht gut - so hatte ich zu viel Untersteuern und dadurch blockierten meine Vorderreifen."

Pech bei Button, Foto: Sutton
Pech bei Button, Foto: Sutton

Der Start: Während Perez von Startplatz elf ordentlich wegkam, verlor Button schon in der ersten Kurve einige Positionen. "In der Folge zog er sich einen Bremsplatten zu und hatte starke Vibrationen im Auto", so Teamchef Martin Whitmarsh. "Wir reagierten darauf, indem wir ihn früher zum Boxenstopp riefen als geplant." Button steuerte die Box bereits in Runde acht an, Teamkollege Perez wechselte erst vier Runden später zum ersten Mal die Reifen. Wegen des frühen Stopps entschied das Team, Button auf eine 3-Stopp-Strategie zu setzen.

Perez' erster Boxenstopp: Das hätte auch schlimmer enden können. Als Perez nach seinem ersten Reifenwechsel in der zwölften Runde - mit 4,5 Sekunden nicht der schnellste - in Richtung Boxenausfahrt fuhr, kam ihm plötzlich Nico Rosberg in die Quere. Der Mercedes-Pilot wurde deshalb mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Whitmarsh: "Deshalb kam Checo hinter dem Sauber von Gutierrez wieder auf die Strecke. Hinter ihm verlor er im zweiten Stint eine Menge Zeit, weil er trotz mutiger Versuche nicht überholen konnte."

Buttons zweiter Stopp: McLaren hat häufiger Probleme beim Reifenwechsel, in Suzuka fiel Button wieder einmal Schwierigkeiten zum Opfer. Sein zweiter Stopp in der 23. Runde dauerte fast sechs Sekunden und kostete ihn weitere Positionen. "Der Hinterreifen war das Problem und kostete mich etwas Zeit", erklärte Button. "Aber das allein hat mein Rennen nicht zerstört. Die ersten beiden Stints waren einfach schlecht, ich hatte große Probleme mit dem Grip."

Perez' 2. Vorfall mit Rosberg: McLaren hatte Perez trotz der Zwischenfälle auf eine 2-Stopp-Strategie gesetzt, doch dieser Plan wurde nach einem Zwischenfall - erneut mit Rosberg - zunichte gemacht. Nach einer Berührung mit dem Silberpfeil zog sich Perez hinten links einen Reifenschaden zu und musste in der 42. Runde zum dritten Mal an die Box. "Zum Glück trat der Reifenschaden erst bei der Einfahrt in die Boxengasse auf", so Perez. Whitmarsh war natürlich nicht erfreut: "So hatte er keine Chance mehr auf Punkte. Wenn das nicht passiert wäre, hätte er - wie Jenson - ein paar wichtige Punkte mitnehmen können." Perez glaubte, dass ohne den zusätzlichen Stopp Platz sechs oder sieben möglich gewesen wären.

Das war gut bei McLaren: Die Pace des Chrompfeils war wesentlich besser als das Resultat. Button drehte ab dem dritten Stint auf und konnte einige Autos überholen. "Die letzten beiden Stints haben Spaß gemacht", so Button. "Ich konnte ein paar andere Fahrer jagen, wie Paul di Resta und Felipe Massa. Zum Schluss war es ein spaßiges Rennen, wenn nur der Anfang nicht gewesen wäre..." Auch Perez war mit der Performance seines Autos grundsätzlich zufrieden: "Wir hatten heute eine gute Pace. Es war nicht das beste Wochenende, aber mit meiner Performance bin ich zufrieden. Ich denke, dass wir das Maximum herausgeholt haben."