Es war in Japan nicht das Rennen von Mercedes. Die Mannschaft war von Rang drei und sechs gestartet und damit bestanden beste Aussichten, Ferrari wieder Rang zwei in der Konstrukteurs-WM abzunehmen. Am Ende stehen ein achter Rang für Nico Rosberg und ein Ausfall für Lewis Hamilton. Damit ist die Scuderia wieder weg und Rosberg nach dem Suzuka GP enttäuscht.

"Der Start war sehr gut und alles war in Ordnung", erklärte Rosberg. Damit wurde der Mercedes-Pilot bis auf Rang vier nach vorne gespült und war an beiden Ferrari vorbei. Doch dann kam Runde 16 und der Patzer an der Box. Rosberg wurde herausgeschickt und wäre beinahe mit dem einbiegenden Sergio Perez kollidiert. "Da haben wir heute keinen guten Job gemacht", gab Rosberg zu, der sofort wusste, was die Stunde geschlagen hatte. "Mir war sofort klar: Das gibt eine Durchfahrtsstrafe." Der Wiesbadener hielt sich aber mit Kritik an den Verantwortlichen zurück. "Es ist schwierig, denn natürlich möchte man immer das Beste herausholen. Wir haben die Situation nicht ganz richtig interpretiert, das war sehr schade."

Gutierrez nervte

Kritik gab es aber vom Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda. "Das war ein Fehler unseres Chefmechanikers, der einfach den Knopf falsch gedrückt hat", so der Österreicher. Teamchef Toto Wolff gestand den Fehler für Mercedes klar ein uns sprach von einer gerechten Strafe.

Ob gerecht oder nicht, damit war Rosberg aus den Punkten und die Chance auf einen Podestplatz dahin. Der Mercedes-Pilot arbeitete sich zwar weiter nach vorne, auf Rang acht war aber letztlich Schluss - mit lediglich 0.3 Sekunden Rückstand auf Esteban Gutierrez im Sauber. "Es war nervig, dass ich nicht an Gutierrez vorbeigekommen bin", ärgerte sich Rosberg, der rundenlang hinter dem Mexikaner hing. "Aber wie wir wissen, hat Sauber eine super Traktion." Letztlich freute sich der Deutsche aber zumindest über ein spannendes Rennen mit vielen Überholmanövern.

Mercedes-Performance bleibt stehen

Die Freude in der Chefetage hielt sich hingegen deutlich in Grenzen. Wo Lewis Hamilton in Ungarn noch das Rennen dominant gewann, herrscht nun Stagnation. "Mir gefällt die Gesamtperformance nicht", gab es klare Worte von Niki Lauda. Gerade in einem Rennen, in dem Ferrari nicht mithalten konnte, hätte Mercedes zuschlagen und Boden in der Konstrukteurs-Wertung gutmachen müssen.

Stattdessen ist der Rückstand nun auf zehn Punkte angewachsen und Lotus klopft von hinten an. "Red Bull hat über den Sommer einen Schritt gemacht, genauso Lotus, aber Mercedes ist stehengeblieben. Wir müssen versuchen, dass wir die Fehler finden und herausfinden, warum die Performance bei Mercedes nicht steigt." Selbst bei Sauber erkannte der Österreicher Fortschritte. Sie hätten den richtigen Weg eingeschlagen und den Diffusor weiterentwickelt. "Das fehlt Mercedes."

In der kommenden Woche wird es nun ein Treffen von Lauda und Wolff geben, in dem das Rennen in Suzuka in allen Einzelheiten analysiert wird. Das sei laut Lauda wichtig, damit wieder der richtige Weg eingeschlagen werde. "Es gibt für mich zwei Haupt-Kritikpunkte: Die menschlichen Fehler und der fehlende Speed des Autos", fuhr Lauda fort. Dabei kritisierte der Österreicher ebenfalls, dass Mercedes ständig Meetings abhalten würde, um die Probleme in den Griff zu bekommen, letztlich würde das aber nicht gelingen.