Mercedes startet beim Großen Preis von Japan aus der zweiten und dritten Startreihe. In einem eng umkämpften Qualifying schaffte es Lewis Hamilton auf Platz drei, Teamkollege Nico Rosberg nimmt das fünftletzte Rennen der Saison von der sechsten Position in Angriff. Der Deutsche hatte sich zwar ein besseres Resultat am Samstag erhofft, baut aber auf das Renn-Setup seines Silberpfeils. "Ich bin zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Rennen haben werden", so Rosberg. "Ich will dieses Jahr noch ein Rennen gewinnen und wieder aufs Podium fahren." Im Qualifying war Rosberg seinem Teamkollegen zwar unterlegen, doch dieser Umstand ist zu einem gewissen Grad dem Setup geschuldet.

Rosbergs Auto verfügt in Suzuka über größeren Abtrieb als Hamiltons Bolide, der mit weniger Flügel fährt. Das zeigte sich auch an den bisherigen Topspeeds, bei denen der Brite rund vier km/h schneller war als sein Teamkamerad. "Es geht nicht nur um den Abtrieb, sondern das Gesamtsetup", so Rosberg. "Ich habe es jetzt einmal so versucht und morgen wird sich zeigen, ob es gut war oder nicht." Bei den Höchstgeschwindigkeiten ordnete er sich weit hinten im Feld ein, Hamilton positionierte sich im mittleren Bereich. Durch das aufs Rennen getrimmte Setup erhoffte sich Rosberg einen Vorteil beim Reifenmanagement. "Der Verschleiß der Hinterreifen wird morgen ein riesiges Thema", kündigte er bereits an.

Hamilton bestätigte, dass er auf andere Einstellungen an seinem Auto setzt als Rosberg. Zwar sah er beide Silberpfeile in einer aussichtsreichen Position für das Rennen am Sonntag, doch Rosberg könnte in Sachen Reifenmanagement den längeren Atem haben. "Nico war bei den Longruns etwas schneller und hatte eine bessere Balance", meinte Hamilton. "Ich wählte eine aggressivere Herangehensweise, die vielleicht - vielleicht aber auch nicht - so gut mit den Reifen umgeht. Aber das sehen wir morgen."

Abgesehen von den Setups hatte Hamilton ein anderes Problem: zwei Red Bulls vor der Nase. Das Ziel für Suzuka sei zwar der Sieg, doch angesichts der starken Bullen-Performance wollte er realistisch bleiben. "Wenn man ein Rennen startet, dann will man auch gewinnen. Das setzt man sich in den Kopf", sagte Hamilton. "Aber wenn die beiden Red Bulls auf den Plätzen 1 und 2 in die erste Kurve einbiegen, dann sind sie weg." Hamilton machte sich nichts vor: "Red Bull fährt in einer anderen Liga." Deshalb verlagerte er den Fokus auf die umstehende Konkurrenz, namentlich Ferrari und Lotus. "Wir versuchen, diese beiden Teams zu besiegen, das ist unser Ziel", gab der Brite die Marschroute vor.