Lotus setzt beim Korea GP bei beiden Autos auf den verlängerten Radstand. Seit dem Großen Preis von Belgien tüftelt das Team aus Enstone schon an dieser Variante, seit Singapur scheint die Rechnung aufzugehen. Mit dem verlängerten Radstand verspricht sich die Technikabteilung eine Beruhigung der Luft hinter den Vorderreifen. Bis die Luft auf das aerodynamisch diffizile Heck trifft, legt sie also einen weiteren Weg zurück und soll dann besser genutzt werden können. Unabhängig der aerodynamischen Auswirkungen hat die Verlängerungen des Radstands auch andere Konsequenzen.

Fahrwerkspunkte ändern sich, somit also die Kinematik des Fahrzeugs. Genau das war in der ersten Saisonhälfte die große Stärke des E21. Das Fahrwerk des Boliden schonte die sensiblen Pirelli-Pneus, somit konnte Kimi Räikkönen auch das erste Rennen der Saison gewinnen, weil er einen Boxenstopp weniger benötigte als die Konkurrenz. Doch ein Eingriff auf die Kinematik kann genau diese Eigenschaft beeinträchtigen, diese Bedenken gab es auch bei Lotus. "Es sieht so aus, als könnten wir die Charakteristik des Autos, die Reifen zu schonen, beibehalten", sagte Teamchef Eric Boullier nach dem Korea GP.

"Der knifflige Punkt, wenn man ein Auto mit unterschiedlichem Radstand entwickelt ist, dass man neu lernen muss, wie man das Auto auf verschiedene Handling-Situationen einstellen muss. Der lange Radstand brachte ein paar unbekannte Frage, deshalb sind wir besonders glücklich, dass wir einen so tollen Job erledigt haben", freute sich Boullier nach den Plätzen zwei und drei auf dem Korean International Circuit. Am Freitag hätte es noch kleinere Probleme mit der Balance gegeben, die am Samstag aussortiert werden konnten . "Und im Rennen war es definitiv großartig."

Mit 239 Punkten belegt Lotus weiterhin Rang vier bei den Konstrukteuren, doch Ferrari und Mercedes sind mit 284, respektive 283 Punkten nicht uneinholbar. Zunächst bemühte Boullier die Floskel, von Rennen zu Rennen schauen zu wollen, das eigentliche Ziel konnte er dann aber doch nicht zurückhalten. "Wenn wir weiterhin so starke Ergebnisse wie bei diesem Rennen einfahren können - was wir normalerweise auch schaffen sollten -, dann schlagen wir auch im Meisterschaftskampf noch zurück."