Nico Hülkenberg stand bei einigen Teams ohnehin hoch im Kurs, wenn es um die Fahrerwahl 2014 ging, doch nach seinem überragendem Rennen am vergangenen Wochenende in Südkorea ist der Sauber-Pilot in aller Munde. Hinter einem Verbleib bei Sauber stehen zwei große Fragezeichen: Fährt der schweizerische Rennstall in der kommenden Saison mit zwei Paydrivern? Neben Sergey Sirotkin dürfte wohl dann Esteban Gutierrez 2014 für das sympathische Privatteam fahren, für Hülkenberg wäre kein Platz mehr. Auf der anderen Seite ist nach dem Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari ein Cockpit bei Lotus frei geworden.

Lotus belegt mit 239 Zählen derzeit Rang vier bei den Konstrukteuren, Sauber liegt mit lediglich 31 Punkten auf dem siebten Platz. Hätte Hülkenberg die Wahl, seine Entscheidung dürfte wohl feststehen. Werner Heinz, Manager des 26-Jährigen, ist sich jedenfalls sicher, dass sein Schützling auch im kommenden Jahr in der Königsklasse des Motorsports vertreten sein wird. "Man muss einfach sagen, dass dieses Jahr nicht viele Top-Cockpits frei waren. Wir sind noch am Sortieren, aber Nico wird auf jeden Fall in der Formel 1 fahren", sagte Heinz der Bild.

Die Lobgesänge auf Hülkenberg scheinen seit Sonntag kein Ende mehr zu nehmen. Auch Ferrari-Pilot Fernando Alonso gerät ins Schwärmen. "Er hat es verdient, vor uns zu sein, weil er ein fantastisches Rennen gefahren ist", sagte der Asturier spanischen Medien. "Sauber war an diesem Wochenende wirklich sehr gut, sie haben einen großartigen Job gemacht."

Noch zu Beginn der Saison sah das ganz anders aus. Hülkenberg wechselte von Force India zu Sauber, erhoffte sich nach der starken Sauber-Saison 2012 einen Karriereschub. Doch der C32 konnte nicht an den Erfolgen des Vorgängermodells anknüpfen, zudem bescherten die Finanzen des Teams Negativschlagzeilen. Dennoch bereute es Hülkenberg nicht, von Force India weggegangen zu sein. "Es wäre zu viel zu sagen, dass ich es bereut habe. Aber ich war nicht wirklich glücklich, weil ich einen Schritt nach vorne machen wollte, es aber eigentlich ein Schritt zurück war", erklärte er der französischen L'Equipe.

"Aber wenn man im Leben Entscheidungen trifft, dann können sie gut oder schlecht sein. Aber das Beste ist, zu versuchen es zu seinen Gunsten herumzudrehen", gab er sich philosophisch. "Nach sieben oder acht Rennen habe es immer noch keine Anzeichen für eine Verbesserung, aber dann hat es plötzlich Klick gemacht." Es ist kein Geheimnis, dass Sauber auch die während der Saison veränderten Pirelli-Reifen dabei halfen, allein darauf will Hülkenberg den Aufwärtstrend aber nicht zurückführen. "Die neuen Pirelli-Reifen helfen zu erklären, was mit uns passiert ist, aber das ist nicht alles. Wir haben auch das Auto verbessert. Ich würde sagen, es ist zu 50 Prozent das Auto und zu 50 Prozent sind esdie Reifen."