Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali versucht nach all den Zwistigkeiten zwischen Fernando Alonso und Pirelli am Korea-Wochenende etwas die Wogen zu glätten. Seiner Meinung nach war es sehr wichtig, dass sich Ferrari, Alonso und Paul Hembery nach all den getätigten Aussagen nochmals getroffen und die Situation geklärt hätten. "Es ist wichtig, die Frustration der Fahrer zu hören, um sicherzustellen, dass sie einen besseren Job machen", so Domenicali.

Für Alonso selbst war ein Treffen mit Hembery ebenfalls sehr wichtig. Der Spanier war nicht sicher, ob der Pirelli-Motorsportchef die Aussagen, er solle den bald vierfachen Weltmeister um Rat fragen, wirklich in dieser Form getätigt hatte. Laut dem Spanier kannte Hembery nicht Alonsos komplette Aussagen sondern nur Bruchstücke und hätte sich deshalb entschuldigt.

"Es ist gut, dass er sich nach einem Fehler entschuldigt hat, denn er hat missverstanden, was wir gesagt haben." Gleichzeitig wich der Spanier nicht von seinen Aussagen zurück, die aber keine Kritik an Pirelli, sondern an Ferrari und dem Umgang mit den Reifen darstellen sollten. "Wir sagten, dass die Reifen keine fünf Kilometer halten. Das ist eine Tatsache und keine leeren Worte."

Auch seine Aussagen bezüglich des Gummi-Abriebs neben der Strecke hätten sich bewahrheitet, schließlich sei die Rennlinie lediglich zwei Meter breit gewesen und der Rest der Strecke übersäht von Gummi-Abrieb. "Und wir haben Probleme mit den Reifen in diesem Jahr", setzte Alonso nochmal einen drauf. "Wir sahen das zuletzt bei [Sergio] Perez. Das ist eine Tatsache und keine leeren Worte."

Hilfe für Pirelli

Um diese Tatsachen im kommenden Jahr zu beheben, ist es laut Teamchef Domenicali wichtig, Pirelli mehr Testmöglichkeiten einzuräumen. Erst vergangene Woche wurde ein Test mit einem 2011er McLaren und den Reifen für die kommende Saison durch die FIA abgesagt. Der Test hätte im Vorfeld des Austin GP stattgefunden und einige Teams sahen zu große Vorteile für McLaren.

Für eine gute Show sei es laut Domenicali aber unerlässlich, reale Testfahrten zu absolvieren. "Du kannst dein gesamtes Leben im Simulator verbringen, aber die Schwierigkeiten mit den Reifen wirst du dadurch nicht lösen - und nicht nur die mit den Reifen", sagte der Italiener. Besonders bezogen auf das neue Reglement im kommenden Jahr seien Testfahrten enorm wichtig und daher sei es Aufgabe der Teams, Pirelli dabei zu unterstützen. "Andernfalls kann ich die Situation verstehen, weil es Schwierigkeiten zu überwinden gibt, aber keine Möglichkeit zu testen."