Reifenexplosion, funkensprühender Frontflügel, brennender Bolide und ein nicht gemeldetes Feuerwehrauto - die vierte Auflage des Korea GP war an Action nicht zu überbieten. Der Sieg ging an Sebastian Vettel. "Ich freue mich riesig über das Ergebnis, das Team hat einen tollen Job gemacht. Ich hatte zwei großartige Stopps und die Pace war gut genug, dass ich wegfahren konnte", erklärte Vettel.

Kimi Räikkönen, der von Rang neun ins Rennen gestartet war, fand sich wie bereits beim letzten Rennen in Singapur auf dem Podest wieder. Es ist das achte Podium für den Lotus-Piloten. "Das Rennen war okay", sagte der Finne in der üblichen Manier. "Ich hatte sehr viel Untersteuern und musste den Vorderreifen schonen. Das Safetycar hat mir geholfen, aber wir hatten auch einen guten Speed."

Platz drei ging an Teamkollege Romain Grosjean. "Ich hatte einen guten Start, aber leider habe ich gegen Ende mit Kimi einen kleinen Fehler gemacht. Er hat mich überholt, ich bekam danach gelbe Flaggen gezeigt und konnte nicht mehr kontern. Aber es ist ein tolles Ergebnis für das Team", meinte der Lotus-Pilot. Die Top-5 komplettierten Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton.

Der Start: Sebastian Vettel verteidigte am Start seine Position, Lewis Hamilton verlor seinen zweiten Platz an Romain Grosjean. Daniel Ricciardo preschte auf Platz sieben nach vorne. Eine starke Leistung, da der Toro Rosso-Pilot anders als die Gegner vor ihm auf medium gestartet war. Verlierer des Starts war Felipe Massa, der sich in Kurve drei drehte und ans Ende des Feldes zurückfiel.

Die Zwischenfälle: In Runde vier musste Jenson Button ungewollt an die Box, um einen neuen Frontflügel abzuholen. Die Stewards verdonnerten Giedo van der Garde zu einer Durchfahrtstrafe, weil dieser Jules Bianchi von der Strecke gedrängt hatte. Ein ähnlicher Vorfall zwischen Sergio Pérez und Paul di Resta wird von den Stewards erst nach dem Rennen untersucht. Lewis Hamilton klagte über Funk 'das Graining habe ich überwunden, jetzt ist der Reifen tot' und forderte mittels Kraftausdrücken einen Boxenstopp. Auch die anderen Piloten klagten über einen abbauenden Vorderreifen, bei den meisten erholte sich der Reifen aber wieder.

Pechvogel Mark Webber, Foto: Red Bull
Pechvogel Mark Webber, Foto: Red Bull

In Runde 26 kam das Aus für Paul di Resta. Sein Bolide wurde vom Kerb ausgehebelt, woraufhin das Auto ausbrach, auf den schmutzigen Belag kam und durch die Wiese in die Bande knallte. Dabei knickte sein rechtes Hinterrad weg - Game over. Drei Runden später brach der Frontflügel von Nico Rosberg unter Volllast, gerade als er seinen Teamkollegen Lewis Hamilton überholte. Der Mercedes-Pilot rettete sich an die Box und holte sich eine neue Nase ab. In Runde 32 löste Sergio Pérez eine Safetycar-Phase aus, nachdem sich rechts vorne seine Lauffläche abgelöst hatte.

Anders als in Silverstone war nicht die Konstruktion des Reifens Schuld, sondern ein zuvor eingefahrener Bremsplatten. Beim Re-Start kam es zu einer Berührung zwischen Sutil und Webber, woraufhin der Red Bull Feuer fing und die Feuerwehr ohne Information auf die Strecke fuhr - es folgte eine zweite Safetycar Phase. "Das war eine saugefährliche Situation, denn die Fahrer wurden nicht vorgewarnt, dass sich ein langsameres Auto auf der Strecke befand", kritisierte Alexander Wurz. Chilton und van der Garde droht eine Strafe wegen Speeding hinter dem Safetycar - die Stewards untersuchen den Vorfall nach dem Rennen genauso wie die Kollision Massa/Pérez. In Runde 54 kam das Aus für Ricciardo.

Perfekter Job von Hülkenberg, Foto: Sutton
Perfekter Job von Hülkenberg, Foto: Sutton

Die weiteren Deutschen: Nico Hülkenberg machte am Start zwei Plätze gut und lag nach der Startphase auf Rang fünf. Diesen fünften Platz verteidigte er im Verlauf des Rennens mehrmals heroisch gegen Fernando Alonso. Beim Re-Start ging er an Hamilton vorbei und lag auf Position vier - eine Position, die er im Rennen immer wieder gegen Hamilton verteidigen musste. Via Funk teilte Hülkenberg seinem Team mit: "Ich gebe hier 110 Prozent." Sein sensationeller Job an diesem Sonntag wurde mit P4 honoriert, seinem besten Karriereresultat.

Adrian Sutil war am Start in eine Berührung verwickelt. Dabei beschädigte sich der Force India-Pilot seinen Frontflügel und musste die Box ansteuern. Im Verlauf des Rennens wurde Sutil von seinem Renningenieur aufgefordert, schneller zu fahren. Die wütende Antwort des Deutschen: "Das Auto ist scheiß langsam, ich kann nicht schneller fahren." Beim Re-Start drehte sich Sutil und knallte Mark Webber seitlich hinein. Sutil konnte zwar weiterfahren, bekam aber kurz danach eine Durchfahrtsstrafe wegen Speeding in der Boxengasse aufgebrummt. Vier Runden vor Schluss kam das endgültige Aus für Sutil.