Das Boxengassen-Dilemma in Korea erinnert an den Film 'Und täglich grüßt das Murmeltier'. Jedes Jahr diskutieren die Fahrer über die Boxeneinfahrt als auch -ausfahrt des Korea International Circuit, so auch 2013. In der Fahrerbesprechung nach dem Freien Training am Freitag stand das Thema ganz oben auf der Agenda, auch wenn der heikelste Punkt geändert wurde.

Nach Kritik in der Vergangenheit, dass die Fahrer beim Verlassen der Box blind auf die Strecke zurückkommen, wurden Nachbesserungen durchgeführt. Statt in Kurve 1 kommen die Piloten jetzt in Kurve 2 auf die Strecke zurück, wodurch der 'Blindflug' verhindert wird. Dennoch ist weiterhin Vorsicht geboten. "Bei der neuen Version kommen wir Richtung Kurve zwei heraus, doch dort sind riesige Bodenwellen. Das ist nicht gerade ideal", klagte Kimi Räikkönen.

Jenson Buttons fiel zu den Bodenwellen nur ein Wort ein: extrem. "Nun haben wir eine 10 Zentimeter hohe Stufe, wenn wir die Drainage in der Auslaufzone kreuzen. Wenn man darüber fährt, blockieren alle vier Reifen und dann gibt es nochmal eine heftige Bodenwelle, wenn man auf die Strecke zurückkommt. Die erste Stufe ist einfach nur störend, die zweite könnte gefährlich werden", kritisierte der McLaren-Pilot. Sebastian Vettel beschreibt die Bodenwellen zwar als "ungemütlich", findet aber weniger harsche Worte.

Wenn es allerdings um die Boxeneinfahrt geht, dann wird auch der Champion deutlich: "Die Boxeneinfahrt ist ziemlich heikel: man kommt mit Vollspeed um die letzte Kurve und muss die Einfahrt irgendwie treffen." Ähnlich sieht es Nico Rosberg. "Wenn man hinter einem Gegner fährt und der dann plötzlich abbiegt, ist das nicht ohne. Denn der andere muss durch diese Vollgaskurve dann langsamer fahren", erklärte der Mercedes-Pilot das Gefahrenpotenzial. Und Rosberg muss es wissen, denn 2011 kollidierten er und Jaime Alguersuari im Freien Training in der Boxengasse.

Kein Wunder, dass für Mark Webber die Boxengasse des Korea International Circuit generell nicht dem F1-Standard entspricht, Jenson Button zieht sogar Vergleiche mit Showruns in der Stadt, bei denen die Bodenfreiheit des Fahrzeugs klarerweise erhöht werden muss. Allerdings könne man jetzt sowieso nichts mehr ändern. "Für dieses Wochenende müssen wir damit klarkommen. Ich hoffe nur, dass sie die Dinge bis zum nächsten Jahr verbessern", gibt sich Webber diplomatisch.