Nachdem zahlreiche Fahrer ihre Bedenken äußerten, dass das Gewichtslimit von 690kg im kommenden Jahr die größeren und damit schwereren Fahrer noch stärker benachteiligen könnte, meldeten sich jetzt ihre Bosse zu Wort. Selbst Red Bull-Teamchef Christian Horner findet die aktuelle Situation unfair, obwohl er mit Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo 2014 kein Gewichtsdrama zu befürchten hat.

"Für uns ist 2014 theoretisch kein Problem, aber wenn Mark für uns gefahren wäre, dann wäre er durch das Gewichtslimit bestraft worden", sagte Horner und gab zu, dass das Gewicht eines Fahrers durchaus eine Rolle für eine Vertragsverpflichtung spielen könnte. "Aber das kann niemals richtig sein. Ein Fahrer darf nicht dafür bestraft werden, dass er über 1,80m ist", betonte Horner. Dergleichen Meinung ist auch Martin Whitmarsh, wobei auch er eingestand, dass ein größerer und damit schwerer Fahrer 2014 ein Handicap sein könnte.

"Die Wahrheit ist, dass mit den neuen Regeln, das Gewicht zu einer größeren Herausforderung wird. Ein anderer Teamchef hat mir verraten, dass sie nächstes Jahr das Gewichtslimit niemals einhalten können", verriet der McLaren-Teamchef. Doch ein Plus von 10kg würde den Verlust von über einer halben Sekunde bedeuten, was dazu führen könnte, dass die Teams auf Risiko gehen und einige Komponenten des Autos leichter konstruieren, um das Gewichtslimit zu erreichen. Derartiges birgt aber ein immenses Sicherheitsrisiko.

"Auf den Designteams liegt eine Menge Druck, um Gewicht zu sparen. Den Teams kostet das Geld und zusätzliches Personal, was sie dazu verleiten könnte, die Sicherheit hinten anzustellen", meinte Whitmarsh. Er sowie Horner sprachen sich deshalb für eine Erhöhung des Gewichtslimits aus. "Wir müssen uns das genau anschauen", betonte Horner. Doch Whitmarsh warnte: "Es gibt sicherlich Gründe, die dafür sprechen, aber so funktioniert die F1 nicht, oder? Die Teams, die es nicht betrifft, werden alles blocken - so läuft es doch immer ab und das macht mir Angst."