Zur Mitte der Saison stand für Adrian Sutil noch fest: Die Top-10 erreichen wir im Qualifying ohnehin, nun müssen wir innerhalb von Q3 noch nach oben kommen. Doch einige Rennen - und vor allen eine Änderung der Reifen - später, ist dieses Ziel für Force India in weiter Ferne gerückt. Einst noch vor McLaren in der Konstrukteurs-Wertung gelegen, klopft nun langsam aber sicher Sauber von hinten an.

Force India hat den Reifenvorteil verloren, Foto: Sutton
Force India hat den Reifenvorteil verloren, Foto: Sutton

Für Sutil ist der Leistungsabfall des VJM06 klar in der veränderten Reifenkonstruktion seit dem Hungaroring zu suchen. "Wir hatten zu Beginn des Jahres einen großen Vorteil, denn an unserem Auto hielten die Reifen besser", so der Deutsche. "Wir konnten im Rennen einen Stopp weniger als die Konkurrenz machen, das hat uns rund 20 Sekunden gespart." Mit den neuen Reifen würden nun zwei Probleme auftreten: Einige Mischungen seien schwerer ans Arbeiten zu bringen, was sich vor allem in der Balance im Qualifying zeigen würde, und zum anderen die verlorenen 20 Sekunden im Rennen, weil Force India nun ebenso oft die Box anfahren muss wie die Konkurrenz. "Daher trifft uns diese Situation doppelt und wir haben diesen Nachteil."

Trotz dieses nun entstandenen Nachteils gibt Sutil die Hoffnung auf WM-Platz sechs für Force India noch nicht auf: "Es wird eine sehr große Herausforderung, McLaren nochmals einzuholen, aber es ist theoretisch möglich", gab sich der Deutsche zuversichtlich. Zunächst sei aber wichtig, den Fokus auf das eigene Team zu richten, das Maximum herauszuholen und immer nach vorne anstatt nach hinten (auf Sauber) zu blicken. "Wenn wir unser Bestes geben, alles herausholen und am Ende Rang sechs tatsächlich noch verlieren, dann ist es eben so und wir müssen das akzeptieren", gab sich Sutil gelassen.

Für den anstehenden Korea GP will Sutil noch keine Prognosen wagen, da sein Force India ihn in dieser Saison bereits oft eines Besseren belehrte und komplett anders als erwartet reagierte. "Das Auto ist im Moment sehr schwierig abzustimmen", unterstich der Deutsche. Punkte seien aber auf jeder Rennstrecke möglich.