Sportlich ist Red Bull derzeit über jeden Zweifel erhaben, doch kurz vor dem Korea Grand Prix sorgen Gerüchte für etwas Wirbel hinter den Kulissen. Zuletzt in Singapur will Giancarlo Minardi bei Vettel RB9-Bolide den Einsatz der inzwischen verbotenen Traktionskontrolle festgestellt haben - vom Balkon seines Hotels aus.

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko tat diese Vermutungen zuletzt als Blödsinn ab und auch die FIA gab nun grünes Licht: An Vettels Auto sei alles regelkonform. "Jo Bauer hat keinerlei Unregelmäßigkeiten festgestellt", sagte Charlie Whiting gegenüber Bild. "Es wird alles von uns kontrolliert und alles an Vettels Auto und auch an den anderen Wagen war reglementskonform."

Als wären die Traction Control-Vorwürfe nicht schon genug, gibt es auch an anderer Stelle Wirbel rund um Red Bull. Laut einem Bericht der Bild hat das Weltmeister-Team einen Wagenheber erfunden, der Boxenstopps um bis zu eine halbe Sekunde schneller machen soll. Diese Wagenheber sollen mit den Schlagschraubern an allen vier Rädern verbunden sein und sich nach einem absolvierten Boxenstopp automatisch absenken.

Die Kosten dieser Konstruktion: 100.000 Euro. Mercedes und Ferrari sollen ähnliche Wagenheber benutzen. Ein Umstand, der den kleineren, finanzschwächeren Teams nicht gefallen soll. "Wenn keiner die Wagenheber hat, sind alle eine halbe Sekunde langsamer. Wen stört es?", wird Force Indias Teammanager Andy Webb zitiert.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ach ja, die Geschichte mit der Traktionskontrolle. Das gab es schon so viele Male, zuletzt, als Mark Webber komische Bremsspuren hinterlassen haben soll. Diese Berichte kommen vor allem gern aus Italien. Zufall? Wohl eher nicht. Ein Giancarlo Minardi auch war lange genug in der Formel 1 um zu wissen, welche Reaktionen seine Ansichten auslösen - genau das war auch der Fall. Doch Red Bull wird sich von dieser Geschichte nicht aus der Bahn werfen lassen und die Antwort mit hoher Sicherheit wieder einmal auf der Strecke geben. Mit legalem Auto und Wagenheber. (Robert Seiwert)