Max Chilton, Giedo van der Garde, Esteban Gutierrez in diesem Jahr, Sergey Sirotkin kommende Saison – die Formel 1 wird momentan von Piloten mit potenten Geldgebern geflutet. Genau diesen Pay-Drivern sollte laut Mark Webber nun der Kampf angesagt werden, wolle man nicht den wirklich schnellsten Piloten den Weg in die Königsklasse des Motorsports verbauen. "Jungen Talenten muss es möglich sein in die Formel 1 zu kommen. Fahrern ein Cockpit zu verschaffen, nur weil in ihren Ländern ein Rennen stattfindet, sie von einer Regierung oder einem Sponsor mit Beträgen in Millionenhöhe unterstützt werden, ist nicht richtig", legte der Australier, der nach zwölf Jahren in der Formel 1 der Serie zu Saisonende den Rücken kehrt, seinen Standpunkt dar.

Der Red-Bull-Pilot wollte dabei nicht alle aktuellen Formel-1-Youngsters in einen Topf werfen: "Es gibt auch Ausnahmen, wie beispielsweise Valtteri Bottas. Er hat einen sehr guten Job in einem schwachen Auto gemacht. Insgesamt muss man aber aufpassen, dass nicht ein Vakuum von Spitzenpilot entsteht, wenn die schnellsten Fahrer nicht die Chance haben den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Das ist wichtig für den Rennsport generell und die Formel 1 im speziellen."

Webber kritisierte außerdem Rennen wie den bevorstehenden Grand Prix von Südkorea. "Ich halte es für absolut notwendig, die Qualität der Formel 1 zu halten, und da gehört es auch dazu, qualitativ hochwertige Events zu veranstalten. In Korea gibt es praktisch keine Zuseher, aber die Formel 1 braucht weiterhin die besten Veranstaltungen, die besten Fahrer und die besten Teams", stellte der 37-Jährige klar.

Schließlich fand der neunfache Grand-Prix-Sieger auch noch Schwächen im Reglement. Er wünscht sich, dass das Regelwerk der Formel 1 mehr Rücksicht auf größere und somit auch schwerere Piloten nimmt. Webber selbst zählt mit einer Körpergröße von 1,85 Metern zu den größten Fahrern, und musste daher seit Jahren eine strenge Diät halten, wie auf Twitter verriet. Das Idealgewicht für einen Formel-1-Piloten liege demnach bei 60 bis 65 Kilogramm.