Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, soll ab 2014 das 1. Freie Training um 30 Minuten auf zwei Stunden verlängert werden. Damit soll jungen Nachwuchspiloten oder Ersatzfahrern die Möglichkeit gegeben werden, wichtige Erfahrungen im Cockpit zu sammeln.

Doch die Teamchefs Ross Brawn und Martin Whitmarsh sind davon kaum begeistert. Brawn gibt offen zu, dass seine Jungs Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Freien Trainings im neuen Jahr aufgrund der vielen Veränderungen umso mehr benötigen werden. "Wir ziehen das nicht in Betracht. Ich denke, wir werden weiter auf unsere Stammfahrer setzen, denn wir brauchen einfach alle Zeit mit ihnen", so Brawn.

In dem Treffen vereinbarten die Teams zudem das Hinzukommen eines zusätzlicher Reifensatzes und einen Fahrertausch während der Session. Brawn schätzt diese Chance, aber nicht für sein Team. "Für einige Teams wird es sicherlich attraktiv sein, aber nicht für die Teams, die in jedem Rennen um die Weltmeisterschaft fahren."

Der selben Meinung ist auch McLaren-Teamchef Whitmarsh, der nicht daran interessiert ist, jüngere Fahrer gegen seine Stammfahrer zu tauschen. "Ich kann verstehen, dass es für viele junge Fahrer schwierig ist, weil es wenige Tests für sie gibt und man sie so ermutigen will, aber aus McLaren Sicht ist das nicht nötig", erklärte Whitmarsh. Der Teamchef warnt sogar davor, dass die kleinen Teams damit den Kürzeren ziehen würden. "Ich glaube eher, dass man so gegen die kleinen Teams arbeitet, weil keines der großen Teams wird die Stammfahrer austauschen - außer die Vorschriften schreiben es so vor. Nun, es ist oft der Fall, das schnelle Ideen in der Formel 1 unbeabsichtigte Folgen haben und man darüber sorgfältig nachdenken sollte", fügte Whitmarsh hinzu.