Nicht nur in der Fahrerweltmeisterschaft gibt es wohl wenig Zweifel, wer sich am Ende des Jahres über den Titel freuen darf, auch bei den Konstrukteuren legt Red Bull ein Solo hin. Der Kampf um den zweiten Platz ist hingegen äußerst eng: Ferrari und Mercedes trennen gerade einmal sieben Zähler, wobei die Stuttgarter zuletzt in Singapur etwas Boden einbüßten, obwohl man im Vorfeld des Nachtrennens die Marschroute ausgegeben hatte, die Scuderia wieder überholen zu wollen.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hält das Erreichen des zweiten Platzes für essentiell - nicht nur aus finanziell Gründen. "Es ist wichtig", sagte der Österreicher. "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht und es sieht so aus, als wäre der dritte Platz okay. Aber wir sind weiterhin motiviert und wollen zumindest die Zweitbesten sein."

Obwohl Mercedes seit dem Ende der Sommerpause gerade einmal einen Podestplatz einfahren konnte, ist Wolff der festen Überzeugung, dass seine Mannschaft besser als Ferrari aufgestellt ist. "Ich bin offensichtlich befangen, aber wenn ich mir die Performance des Wagens ansehe - auch in Singapur -, würde ich sagen, dass wir momentan die Nummer zwei sind", sagte er. "Die Verbesserungs-Kurve flacht bei immer mehr Weiterentwicklungen ab. Das ist etwas, was man immer wieder am Saisonende sieht und ist ganz normal."

Im nächsten Jahr werden die Karten aufgrund des neuen Reglements zwar neu gemischt, aber Wolff geht davon aus, dass Red Bull weiterhin die erste Geige spielen wird. "Die Performance hängt von den Leuten ab und weil die Leute bei den Top-Teams bleiben, wo sie sind, glaube ich nicht, dass es eine große Verschiebung der Performance geben wird", richtete der Österreicher den Blick in die Zukunft. "Es könnte zwar ein bisschen mehr von den Motoren abhängen, aber wenn man sich ansieht, welche Infrastruktur Ferrari in Maranello und die Franzosen in Viry haben... sie sind genauso motiviert wie wir. Ich sehe keine großen Unterschiede."