Als Bernie Ecclestone gegenüber jenen, die meinen, die Formel 1 sei so umweltschädlich, Stellung beziehen musste, sagte er nur: "Ich war kürzlich auf der Fulham Road und da standen sechs Busse hintereinander, alle leer. Ich dachte mir: 'Regt euch nicht über uns auf.' Dreißig Sekunden der [Kunstflugstaffel] Red Arrows […] verbrauchen mehr Benzin als wir in einer Woche."

Dabei muss jedoch angemerkt werden, dass die genannte Kunstflugstaffel im Rahmen des Formel 1-Gastspiels in Silverstone jedes Jahr seine Show zeigt – ein weiterer umweltschädlicher Faktor, der mit Sicherheit in keiner offiziellen Statistik aufscheint.

Um die Umweltschäden durch die Formel 1 möglichst gering zu halten, wurde von der FIA 2009 der Aufbau eines FIA Instituts beschlossen, das sich in Zukunft neben der Sicherheit im Motorsport auch um dessen Nachhaltigkeit kümmern soll. So soll daran gearbeitet werden, Informationen und Leitlinien für die umweltfreundlichsten Arbeitsverfahren und Technologien zu liefern.

Honda veruchte 2008 ein Zeichen z u setzen. Doch wie viel blieb neben dem Marketing?, Foto: Sutton
Honda veruchte 2008 ein Zeichen z u setzen. Doch wie viel blieb neben dem Marketing?, Foto: Sutton

Noch vor diesen Bemühungen seitens der FIA waren die Formel 1-Teams von Honda und Sauber die ersten, die ab 2008 eine ISO-Zertifizierung nach ISO14001 erhielten, einem internationalen Gütesiegel für ein "Environmental Management System" (EMS).

Nachdem eine Formel 1 mit Elektroantrieb ausgeschlossen wurde, wurde für 2014 die Gründung einer so genannten Formel-E beschlossen, die in Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern eine raschere Entwicklung alternativer Antriebe gewährleisten soll.

Laut FIA ist die Formel 1 bereits seit 1997 klimaneutral, länger als dieses Wort der Allgemeinheit ein Begriff ist. Der Automobilweltverband unterstützt laut eigener Aussage seit diesem Zeitpunkt das Projekt "Scolel Te" in Südamerika, das Baumplantagen gründet und gefährdete Wälder schützt, um damit den CO2-Ausstoß durch die natürliche CO2-Aufnahme der Bäume zu kompensieren. Die Zahlungen würden angeblich auch Transportkosten und Reisen abdecken und an die Rennanzahl pro Saison angepasst werden. Inwiefern diese Angaben stimmen und wie viel Sinn dieses "Reinkaufen des Gewissens" für die Umwelt unseres Planeten macht, ist schwer zu beurteilen.

Im nächsten Jahr wird die Formel 1 auf einen umweltfreundlicheren Motor umrüsten, Foto: Renault
Im nächsten Jahr wird die Formel 1 auf einen umweltfreundlicheren Motor umrüsten, Foto: Renault

Von dieser Aktion nicht berücksichtigt bleiben jedoch die nicht vom Formel 1-Zirkus selbst verursachten, aber dadurch begründeten Schadstoffausstöße, wie die der über 100.000 Fans, die zu den 20 Rennen pro Saison mit geschätzten 50.000 Autos oder sogar per Flugzeug durchschnittlich 150 Kilometer für Hin- und Rückreise zu den Rennstrecken zurücklegen. Außerdem werden zusätzlich zu den Transportmengen der Formel 1-Teams auch noch 8,6 Tonnen für die TV-Übertragung und zusätzliches Material für Zeitnehmung, Catering, etc. bewegt.

Der nächste Teil unserer Serie "Die Hintergründe der Formel 1" beschäftigt sich einzig und allein mit einem einzigen Grand Prix. Der Große Preis von Österreich wird unter besonderer Beachtung der politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte näher unter die Lupe genommen. Aus aktuellem Anlass rollen wir die Geschichte dieser Veranstaltung neu auf und zeigen die Parallelen zwischen den Comebacks 1997 und 2014. Bis dahin versorgt euch Motorsport-Magazin.com weiterhin mit den aktuellsten News rund um den Motorsport.