Nico Rosberg startete mit den Plätzen drei und vier in den ersten beiden Freien Trainings in das Rennwochenende von Singapur. Damit war der Mercedes-Pilot der erste Verfolger von Sebastian Vettel und Mark Webber, die einmal mehr den Ton angaben. Vor allem Vettel war in der zweiten Session eine Macht und nahm Rosberg über eine Sekunde ab. "Das Auto ist recht schnell, aber die Red Bulls sind noch einmal eine Ecke schneller als wir", musste der Wiesbadener eingestehen und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Es wird ein bisschen schwieriger als in Monaco."

Zwar seien die bis dato gezeigten Leistungen durchaus in Ordnung, doch Mercedes habe noch Arbeit vor sich und verfüge über Luft nach oben, ist sich Rosberg sicher. Eine besondere Herausforderung stelle der Marina Bay Circuit für die Reifen dar, die sowohl über eine Runde als auch auf Longruns zum Überhitzen neigen würden. "Der Belag ist sehr scharf... die kleinen Steine im Asphalt haben scharfe Kanten und das belastet die Reifen stark", führte Rosberg aus. Zudem würde das Fehlen langer Geraden dazu führen, dass die Pneus kaum abkühlen, sondern stets unter hohen Temperaturen stehen, was ebenfalls zum starken Verschleiß beitrage.

Erstmals kamen die Piloten am Freitag in den Genuss, die neue Kurve zehn in Renngeschwindigkeit zu durchfahren, nachdem sich an dieser Stelle bisweilen die wenig beliebte Singapur-Sling-Schikane befunden hatte. "Die Kurve ist richtig gut", strahlte Rosberg, der jedoch Sicherheitsbedenken äußerte. "Da ist eine Wand genau vor uns", sagte er. "Wir haben kalkuliert, wie schnell wir einschlagen, wenn es ein Bremsversagen gibt. Sie sagen, es ist okay, aber es ist sicherlich am Limit."