Um 21.30 Uhr Ortszeit ging das zweite Freie Training in Singapur über die Bühne. Wie viel Spaß die Strecke den Piloten trotz der Dunkelheit macht, zeigte ein Lotus-Funkspruch. "Willst du nach dieser Runde reinkommen?", fragte der Renningenieur Romain Grosjean. Seine knappe Antwort: "Nein."

Die Reifen: Pirelli brachte die medium und supersoft Mischungen nach Singapur. Während des Freien Trainings sah man einen Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen von bis zu 1,5 Sekunden. Vor dem Wochenende hatten einige Fahrer befürchtet, dass der medium Reifen zu hart für den Straßenkurs ist, was sich aber bis dato nicht bewahrheitet hat.

Maldonado kam der Mauer zweimal zu nahe, Foto: Sutton
Maldonado kam der Mauer zweimal zu nahe, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: In Singapur sind die Piloten jede einzelne Sekunde gefragt. Ein kleiner Fehler kann enorme Auswirkungen haben. Mark Webber und Felipe Massa hatten bei ihrem Mauerkuss in Kurve 22 Glück, ihre Boliden blieben dabei unbeschadet. Gleiches galt nicht für Pastor Maldonado. Der Williams-Pilot lenkte zu schnell in die Kurve ein und touchierte die Mauer, wobei er sich seinen Frontflügel beschädigte und an die Box fahren musste. Gegen Ende der Session touchierte der Williams-Pilot in Kurve 16 erneut die Mauer. Am Lotus von Romain Grosjean schien es ein technisches Problem zu geben, der Franzose musste das Training nach 18 Runden vorzeitig beenden.

Die Platzierungen: In 1:44.249 Minuten markierte Sebastian Vettel in der zweiten Session die Bestzeit. Teamkollege Mark Webber war der einzige, der mit dem Deutschen mithalten konnte, wobei auch sein Rückstand als Zweiter sechs Zehntel betrug. Auf den Plätzen drei und vier landeten die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton - ihr Rückstand auf den Schnellsten betrug eine Sekunde. Die Top-8 komplettierten Romain Grosjean, Fernando Alonso, Jenson Button und Kimi Räikkönen. Adrian Sutil schlug sich wacker, der Force India-Pilot lag als Neunter deutlich vor dem zweiten Ferrari-Piloten Felipe Massa.

Die Analyse: Red Bull präsentierte sich im zweiten Freien Training überlegen, ob mit wenig oder mehr Sprit an Bord. Es scheint als könnte nur ein Unfall oder ein Defekt Sebastian Vettel von einem weiteren Sieg auf dem Marina Bay Circuit abhalten. Der Spannung wegen bleibt zu hoffen, dass die Konkurrenz den eklatanten Rückstand von einer Sekunde verringern kann.