Die Bezahlfahrer in der Formel 1 stehen hoch im Kurs. Die immer steigenden Kosten sind für einige Teams mit der Zeit nicht mehr tragbar, deshalb verpflichteten in den vergangenen Jahren immer mehr Rennställe sogenannte Paydriver, die entsprechendes Budget mitbringen. Auch Jacques Villeneuve hat so seine Bedenken über die Geld-mitbringenden-Piloten. "Die Teams schlagen das Image der Formel 1 immer mehr und mehr tot", betont der Kanadier. "Wenn sogar McLaren diesen Weg geht, ist das sehr schlecht." Der Weltmeister von 1997 bezieht sich mit der Aussage auf den Mexikaner Sergio Perez, der den mexikanischen Milliardär Carlos Slim im Rücken hat.

Auf solche Fahrer kann Villeneuve mit Vergnügen verzichten. "Es ist schrecklich, wenn ich höre, wie glücklich ein Team zum Beispiel mit Bottas ist. Sorry, aber das Rennen zwischen Platz elf und sechzehn zu beenden ist doch kein guter Job. Das Team sagt das nur, weil sie den Sponsor nicht verägern wollen", so Villeneuve stichig. Der 43-Jährige würde es gutheißen, wenn die Teams, die sich die Formel 1 nicht leisten können, einfach verschwinden. "Fünf oder sechs gesunde Top-Teams, mit drei oder vier Autos und für jedes Auto ein anderer Sponsor, das wäre absolut großartig", erklärt der Ex-Champion.

Der Sohn von Gilles Villeneuve hat die Formel 1, wie sie heute ist, schon öfters kritisiert. Seiner Meinung nach hat der Sport bereits seinen Weg verloren. "Die Formel 1 geht einen anderen Weg - ein Vermögen wird ausgegebenen, aber ohne Logik. Es gab einmal eine Menge an Helden, doch die Formel 1 heute ist an der Grenze des Möglichen und es wird immer extremer. Die Technik und das Ingenieurswesen ist am Limit." Die technischen Veränderungen und das immer straffere Reglement gefallen dem Kanadier ganz und gar nicht. "Fünf Motoren pro Saison, nur ein Reifenhersteller, all die Beschränkungen und die "grüne" Richtung - das ist nicht die Formel 1", sagte Villeneuve.