Der Abschied bei Ferrari naht. Noch sieben Rennen wird Felipe Massa bei den Roten bestreiten, danach verlässt er das Team nach acht Jahren gemeinsamer Höhen und Tiefen. Für den Brasilianer ein schwerer Abschied, denn die Scuderia war jahrelang sein Zuhause. Nur Michael Schumachers Ära bei der Mannschaft aus Maranello war länger. Neben dem siebenmaligen Weltmeister fuhr Massa in seiner ersten Saison und versuchte, sich dabei einiges vom Routinier abzuschauen.

"Ich hatte schon immer sehr starke Teamkollegen. Dadurch habe ich gelernt, dass man immer perfekt sein muss, denn wenn du das nicht bist, dann sind sie vor dir", erklärte Massa zu SkySportsF1. Gegen einen Champion nach dem anderen musste sich Massa in seiner Ferrari-Zeit behaupten. Erst Schumacher, dann Kimi Räikkönen und in den vergangenen vier Jahren der Spanier Fernando Alonso. Der Brasilianer kämpfte gegen Fahrer, die insgesamt zehn Weltmeistertitel eingefahren haben. Er selbst scheiterte 2008 denkbar knapp am Titelgewinn.

"Natürlich habe ich einige schwierige Zeiten mit starken Teamkollegen durchgemacht. Am meisten litt ich unter Alonso. Ich glaube, er ist der Kompletteste von allen. Schumacher war auch sehr sehr gut. Er war unglaublich und auch ein sehr kompletter Fahrer. Aber ich glaube, Alonso ist vielleicht noch perfekter", gab der 32-Jährige zu.

Ein großes Lob vom 30-Sekunden-Weltmeister an den Spanier. Massa und Alonso verstanden sich nach außen immer sehr gut. Klar, Alonso kam zu den Roten und war in jeder Hinsicht die Nummer eins. Massa gehorchte, wenn Rob Smedley durch den Funk sprach: "Fernando is faster then you." Was wollte Alonso also mehr? Jetzt sind die Zeiten vorbei. Massa verlässt das Team am Ende der Saison und versucht, in einem anderen Rennstall Fuß zu fassen. "Ich will mehr. Ich will wieder Rennen gewinnen und ich will noch öfter auf die Pole Position fahren.

In den acht Jahren bei Ferrari siegte Massa elf Mal und 2008 wurde er fast Weltmeister - aber nur eben fast. In seiner gesamten Karriere war das die größte Enttäuschung, die wohl bis dato immer noch am Brasilianer nagt. Denn auf die Frage, ob Massa mit dem, was er bisher erreicht hat, zufrieden sei, antwortete der Ferrari-Pilot: "Nein, wenn ich mit allem zufrieden wäre, dann würde ich aufhören. Ich bin nicht zufrieden. Also, wenn du nicht zufrieden bist, musst du mehr versuchen und weitermachen." Hört sich deutlich nach einer weiteren Zukunft in der Formel 1 an.