Kimi Räikkönen spannt seine zahlreichen Fans rund um den Erdball beharrlich auf die Folter. Weiter ist unklar, ob der Finne 2014 Lotus die Treue hält, zu Ferrari zurückkehrt oder doch etwas ganz anderes macht. Nur eines steht fest: Bei Red Bull wird der Iceman definitiv nicht anheuern, obwohl es eine Reihe intensiver Gespräche mit dem Weltmeisterteam gab, dass sich schlussendlich aber dafür entschied, im eigenen Teich zu fischen und Daniel Ricciardo als Nachfolger von Mark Webber auserkor.

Aber warum wurde es eigentlich nichts mit Räikkönen und Red Bull? Dr. Helmut Marko betreibt Aufklärung: "Wir haben entschieden, was für das Team langfristig am besten ist und nicht, was sofort das Beste gewesen wäre", sagte der Österreicher. "Wie alt ist Kimi, 34? Daniel ist 24. Und der Vertrag läuft drei Jahre", führte Marko aus. "Daher war Daniel derjenige, der die besten Aussichten für unser Team darstellte."

Doch nicht nur Räikkönens Alter - momentan ist der Finne 33 Jahre alt - habe gegen ein Engagement beim Weltmeisterteam gesprochen, sondern auch sein Status als einer der absoluten Top-Fahrer im Feld. "Zwei Fahrer wie Sebastian und Kimi zu managen, wäre nicht einfach gewesen", gestand Marko. "Jeder von ihnen hätte die Verpflichtung gehabt, der Beste zu sein."

So fiel die Wahl also auf Ricciardo, an den die Erwartungen eindeutig sind. "Wir hoffen, dass er nach drei oder vier Rennen beginnen kann, Sebastian herauszufordern", erklärte Marko. "Ich sage nicht, dass er Vettel schlagen muss - ich hoffe, dass er die Punkte bringt, die wir benötigen, um den Konstrukteurs-Titel zu gewinnen."

Auch Alonso keine Option

Damit steht auch fest, warum nicht Räikkönen verpflichtet wurde - bei Red Bull wollte man einen Ersatz für Mark Webber und keinen zweiten Vettel. "Daniel muss so schnell sein wie Mark", sagte Marko. "Manchmal war Mark auf demselben Level wie Sebastian und manchmal sogar besser. Das ist, was wir von Ricciardo erwarten."

Auch mit Fernando Alonso soll Red Bull dem Vernehmen nach Verhandlungen geführt haben, doch diese wurden aus ähnlichen Gründen erfolglos abgebrochen, wie jene mit Räikkönen. "Wir haben nie mit Alonso gearbeitet", sagte Marko. "Diese Kombination [zwei Weltmeister in einem Team] verlangt Kenntnis über den Charakter beider Fahrer", erläuterte der Österreicher. "Mit manchen ist es möglich zusammenzuarbeiten und mit manchen nicht. Von dem, was wir von Alonso gesehen haben, dachten wir nicht, dass es möglich sei, die Beziehung zu managen."

Angesichts der zahlreichen in der Saison 2014 bevorstehenden Regeländerungen inklusive neuem Motorenreglement, habe jedoch auch noch ein weiterer Grund gegen Räikkönen respektive für Ricciardo gesprochen. "Nur die besten und intelligentesten Fahrer werden an der Spitze sein", so Marko. "Wir haben bereits ein intensives Simulationsprogramm laufen, um unsere Fahrer vorzubereiten. Diese Anforderung hat uns also auch dazu geführt, Daniel auszuwählen."