Die Causa Kimi Räikkönen soll noch diese Woche zu einem Ende kommen. Während der Formel-1-Zirkus sich langsam damit anfreundet, dass der Iceman kommende Saison für Ferrari fahren wird, gibt Lotus nicht auf. Eric Boullier will die finanziellen Schwierigkeiten binnen sieben Tagen beiseite räumen und Kimi Räikkönen einen Verbleib durch Stabilität schmackhaft machen. Dafür könnte es aber längst zu spät sein, denn auch Ferrari möchte so schnell wie möglich die Weichen für die kommende Saison stellen.

"Die Entscheidung liegt jetzt bei ihm, denn er hat von uns ein Angebot vorliegen", sagt Boullier. "Wir wissen, dass es bei ihm so ein paar Dinge gibt, mit denen wir leben müssen", spricht er die Eigenwilligkeit des Finnen an. Bei Lotus wird ihm dieser Freiraum gelassen, und damit will der Teamchef punkten, schließlich scheint dies seine einzig verbliebene Trumpfkarte zu sein: "Er weiß, was er bei uns bekommt, aber nicht, was ihm andere Teams bei einem Wechsel bieten können." Der 39-Jährige ist sich bewusst, dass Räikkönens Position eine gute ist: "Er ist in einer Position, von jedem im Fahrerlager gejagt zu werden und er wird sich entscheiden."

Einen Grund, warum der Weltmeister von 2007 Lotus verlassen könnte, will Eric Boullier schnellstmöglich ausmerzen, nämlich die finanzielle Situation des Teams aus Enstone: "Ich habe große Hoffnung, dass ich ihm binnen einer Woche die Sicherheiten geben kann, nach denen er gefragt hat. Von dem Punkt an können wir uns schnell vorwärts bewegen, wenn es darum geht, über das nächste Jahr zu verhandeln und zu versuchen, eine erfolgreiche Lösung zu finden." Ob jedoch überhaupt noch so viel Zeit verbleibt, ist alles andere als sicher. Ferrari hatte es zuletzt sehr eilig, die Fahrerpaarung für 2014 bekannt zu geben.

Sollte Räikkönen tatsächlich zu den Roten zurückkehren, wäre das aber für Boullier kein Weltuntergang, denn er sieht nicht nur den Finnen, sondern auch sein Team in einer starken Verhandlungsposition: "Wir können froh sein, direkt nach dem vakanten zweiten Sitz bei Ferrari das zweite Team in der Liste [der beliebtesten Cockpits] zu sein, deshalb können wir es uns erlauben, zu warten." Als möglicher Nachfolger Räikkönens bei Lotus gilt Nico Hülkenberg.