So viele strahlende Schweizer Gesichter wie am Monza-Wochenende hat man in diesem Jahr im Paddock noch nie gesehen: Fiel doch die "Wiederauferstehung" von Sauber auch noch mit dem Sieg von Fabio Leimer am Samstag in der GP2 zusammen, womit der Eidgenosse die Führung in der Meisterschaftswertung übernahm.

Aber natürlich waren es vor allem das tolle Qualifying und das genauso gute Rennen von Nico Hülkenberg, die die Schweizer Euphorie befeuerten. "Vielleicht sollten wir das jetzt vor jedem Rennen machen, ein Regal mit Gläsern umwerfen, wenn uns das so viel Glück bringt", lachte Teamchefin Monisha Kaltenborn, von Motorsport-Magazin.com auf den alten Satz "Scherben bringen Glück" angesprochen.

Der Hintergrund: Am Freitag Abend hatte bei Sauber eine nette Runde aus Medien-Vertretern und Sauberleuten, darunter auch die Teamchefin und der ebenfalls österreichische Physio Josef Leberer, zusammen gesessen, um das Fußballländerspiel Deutschland - Österreich zu verfolgen. In der zweiten Halbzeit tat es dann plötzlich einen ziemlichen Schlag im Service-Bereich, gefolgt von gewaltigem Klirren. Worauf die Chefin persönlich nachsehen ging, ob sich vielleicht jemand verletzt hätte, aber schnell beruhigt zurückkam: "Alles okay, nur ein Regal mit Gläsern ist umgekippt und dabei einiges zu Bruch gegangen. Aber einer von den Jungs hat gleich gesagt, dass uns das für das Wochenende sicher Glück bringt!"

Der Schweizer TV-Kommentator Michael Stäuble war von Hülkenbergs drittem Platz im Qualifying noch regelrecht überrascht worden. "Ich wusste gar nicht wirklich, was ich sagen sollte, konnte das irgendwie gar nicht richtig glauben." Am Sonntag konnte er sich dann die ganze Übertragung lang an dem Sauber auf Platz fünf erfreuen: "So viel Spaß hat mir das Kommentieren schon lange nicht mehr gemacht. Ich freue mich wirklich unglaublich für Sauber, sie hatten es ja wirklich schwer in letzter Zeit und haben so einen Erfolg mehr als verdient. Wenn man 20 Jahre lang doch mehr oder weniger mit "seinem" Team mit lebt, dann leidet man da auch mit - und freut sich entsprechend, wenn es dann wieder klappt!".