Ferraris Teamchef Stefano Domenicali lobte seine Mannschaft nach dem zweiten Platz von Fernando Alonso beim Heimrennen in Monza. "Wir haben unser Bestes gegeben und haben mit einem fantastischen Rennen ein sehr gutes Ergebnis mit Fernando", sagte der Italiener. "Ich hätte auch gerne Felipe am Podium gehabt, aber wenn du mit einem stärkeren Auto kämpfst sind Dinge wie etwa die Strategie nicht gerade einfach", kommentierte Domenicali Felipe Massas vierten Rang.

Dass ein im Vergleich zu Mark Webber späterer Stopp den Brasilianer einen Platz gekostet hatte, sah Ferraris Teamchef als zumutbare Risiko-Strategie an. Denn auch Alonso hätte später als Vettel die Pirellis wechseln lassen. "Unsere Reifen waren zu diesem Zeitpunkt noch in einem guten Zustand. Wir wollten die Einsatzzeit des harten Reifens minimieren. Man muss sich immer etwas einfallen lassen, aber das war heute eben nicht genug."

"Red Bull Racing hat unter diesen Bedingungen erneut eine großartige Pace gezeigt, deshalb ist unser Kampf um die Weltmeisterschaft sehr schwierig. Das ändert aber nicht unsere Herangehensweise und wir müssen unsere Chancen nutzen, falls sich welche ergeben. Wenn Red Bull etwas passiert, müssen wir wie ein Wolf zubeißen und sie attackieren", gab Domenicali die Kampfparole für die letzten sieben Saisonrennen aus.

Nach dem Rennen kamen freilich auch die Spekulationen der letzten Tage über die mögliche Ablöse Massas durch Kimi Räikkönen zur Sprache. Hier konnte Domenicali aber weder etwas bestätigen, noch etwas dementieren. "Der Umstand, dass wir uns bislang noch nicht entschieden haben, ist darin begründet, dass wir uns alles genau anschauen wollen. Wir werden nichts sagen, bevor wir unsere Diskussionen beendet haben. Das ist wirklich keine leichte Entscheidung für uns."

Ein Abgang bzw. eine Pause von Fernando Alonso sei aber kein Thema. Auch derartige Gerüchte hatte es in den vergangenen Tagen ja gegeben. "Fernando ist eine Führungspersönlichkeit und kann mit Ferrari Berge versetzen. Das weiß er aber auch selbst. Wir wollen auch weiterhin gemeinsam gewinnen."

Abschließend blickte Domenicali auch noch auf Singapur, wo bei Ferrari eine wichtige Entscheidung über einen eventuellen Entwicklungsstopp für 2013 fallen könnte. "Singapur wird ein wichtiges Rennen für uns, weil wir dort unsere Konkurrenzfähigkeit auf Strecken mit hoher Downforce sehen. Das Ergebnis dieses Grand Prix wird auch richtungsweisend für die Aufteilung unserer Ressourcen im Hinblick auf das neue Auto für 2014 sein."