Das Rennen war für Kimi Räikkönen bereits in der ersten Runde gelaufen. Der Finne fuhr sich in der ersten Bremszone den Frontflügel ab und musste einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen. "Ich hatte einen guten Start, aber dann hat ein McLaren in meine Linie reingezogen. Dadurch war der Abtrieb weg und ich bin in ihn reingerutscht", kommentierte er den Unfallhergang. "Nach dem Boxenstopp lag das Auto überraschend gut, aber nach dem Zusatz-Stopp war es schwer, noch etwas nach vorne auszurichten. Es ist nicht nur die Zeit in der Box, die man verliert, sondern man muss sich danach auch noch wieder durchs Feld kämpfen."

Auch Eric Boullier zeigte auf, was in diesem Rennen drin gewesen wäre: "Hätte Kimi nicht den frühen Boxenstopp gehabt, wäre er eine Sekunde hinter Vettel angekommen", erklärte der Lotus-Teamchef. "Wir waren 4 Sekunden schneller als Alonso. Somit hatten wir den Speed, aber nicht die richtige Position." Insgesamt sei dies der Preis für das schwache Qualifying gewesen, führte er weiter aus. Die Pace sei mindestens fürs Podium, wenn nicht sogar den Sieg gut gewesen. "Die Pace heute war fantastisch, jetzt müssen wir schauen, was gestern los war." Das sei mit einer einfachen Datenanalyse nicht zu bewerkstelligen, sondern bedürfe einer Nachuntersuchung. Räikkönens Aufholjagd sei über jeden Zweifel erhaben: "Er hat sein Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt."

Von einer Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft möchte Boullier nichts wissen: "Kimi ist noch nicht raus aus dem WM-Kampf, denke ich. Wenn man sich die letzten zwei, drei Jahre ansieht, sind wir immer stärker geworden. Die nächsten Rennen sollten uns liegen. In Deutschland konnte Kimi um den Sieg mitfahren, vielleicht können wir ihn in eine Position bringen, wieder um den Titel kämpfen zu können." Allerdings gab er auch zu, dass es gegen Red Bull in dieser Form schwer werden würde.

Für den finalen Kampf wird Lotus auf den langen Radstand setzen, wie er durchblicken ließ: "Wir waren überrascht, dass das neue Auto aus dem Stand weg genauso schnell gewesen ist wie das alte. Das zeigt uns, dass es deutlich mehr Potenzial hat. Wir werden es jetzt stark weiterentwickeln und auf anderen Strecken einsetzen."