Fernando Alonso wurde von den Tifosi in Monza wie der Sieger des Rennes gefeiert. Dabei musste er sich mit einem Abstand von fünfeinhalb Sekunden mit dem zweiten Rang begnügen. "Wir haben an diesem Wochenende das Maximum aus dem Auto geholt, ich bin also glücklich und das Podium hier fühlt sich fantastisch an. Ich bin das vierte Mal im Ferrari hier gewesen und habe es zum vierten Mal auf zur Siegerehrung geschafft. Es ist unglaublich und einzigartig", zollte der Doppelweltmeister seinen Anhängern, die ihn nach Rennende mit Sprechchören feierten, Tribut.

"Es ist das spektakulärste Podium des Jahres, hoffentlich stehe ich nächste Saison ein Treppchen höher", sagte Alonso. Der Sieg war für den Spanier, der nur von P5 gestartet war, diesmal nie in Reichweite. "Mein Start war okay, ich bin an Hülkenberg vorbei. Dann musste ich Mark und später Felipe überholen und konnte die Lücke zu Seb nicht mehr zufahren", analysierte der Spanier sein Rennen. "Vor allem die Szene mit Webber war eng, aber wir liegen in der WM auf Rang zwei und müssen Risiko gehen."

Vor dem Wochenende war man bei Ferrari noch optimistisch. In der Gesamtwertung macht sich Alonso aber nicht mehr allzu viele Hoffnungen. "Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft müssen wir realistisch sein. Der Abstand ist bereits sehr groß und wir haben weder genug Rennen, noch den nötigen Speed um jetzt Seriensiege einzufahren. Wir brauchen viel Glück und einige Ausfälle von Seb - anders gewinnen wir die WM nicht mehr. Bei den ausständigen Rennen und mit diesem Punktenachteil ist das hart."

Die Geschichte habe aber schon gezeigt, dass nichts unmöglich sei. "Im letzten Jahr war es genauso. Es war schwierig für ihn (Vettel) aufzuholen und es lag an uns. Aber wir haben den Job nicht zu Ende gebracht, einen Ausfall in Suzuka und andere Probleme. Es ist noch ein langer Weg und wir werden bis zum letzten Rennen alles versuchen und so viele Punkte wie möglich holen. In Brasilien können wir unsere Punktestände dann vergleichen."

In den letzten sieben Rennen sind noch 175 Punkte zu vergeben, Alonsos Rückstand auf Vettel beträgt nun 53 Zähler. Das bedeutet, dass der Spanier aus eigener Kraft selbst bei sieben Siegen nicht mehr Weltmeister werden kann, wenn es Titelverteidiger Vettel stets auf Platz zwei schafft.