Adrian Sutil wurde wegen der Behinderung von Lewis Hamilton im Qualifying zum Großen Preis von Italien von den Stewards bestraft. An sich ist das in der Formel 1 keine große Sache - dass es sich bei den Protagonisten um Hamilton und Sutil handelt, verleiht dem Ganzen doch wieder Brisanz. Zwischen dem einstigen unzertrennlichen Duo, das schon zu Formel-3-Zeiten gemeinsam das Fahrerlager aufmischte, herrscht immer noch Eiszeit.

So war es Hamilton deutlich anzusehen, dass er schon angenehmere Fragen beantwortet hat als jene am Samstagnachmittag. "Lewis, du und Adrian habt nicht gerade die harmonischste Beziehung. Ich weiß nicht, ob ihr überhaupt noch miteinander sprecht. Nach der Aktion in der Parabolica hat Adrian eine Strafversetzung bekommen. Was sagst du dazu?" Nach einer kurzen Bedenkzeit erklärt Hamilton mit ausdrucksloser Miene: "Er startet hinter mir, also betrifft es mich nicht." Und das stimmt auch.

Verloren gegangene Freundschaft

Sutil fuhr Startplatz 14 ein und startet jetzt drei Positionen weiter hinten und für Hamiltons enttäuschendes Qualifying war nicht der Deutsche verantwortlich, sondern ein kaputter Unterboden. Somit könnte man Hamiltons Aussage als normale Antwort eines Rennfahrers abtun, der zu der Strafe eines Konkurrenten befragt wird. Doch wie schon zu Beginn erwähnt - dass es sich bei den Protagonisten um Hamilton und Sutil handelt, verleiht dem Ganzen Brisanz.

Denn Sätze wie 'Hamilton ist ein Feigling', 'er ist in meinen Augen kein Mann', 'ich dachte wir wären Freunde, doch er hat seine Handynummer geändert' sind nicht nur den Journalisten, sondern vermutlich auch noch Sutil und Hamilton in sehr guter Erinnerung. Und auch wenn beide in der Öffentlichkeit nicht mehr übereinander herziehen, so wird es noch eine ganze Weile dauern, bis jeglicher Vorfall zwischen Hamilton und Sutil, ohne die Brisanz des Lux-Vorfalls und der damit verbundenen verloren gegangenen Freundschaft zweier Rennfahrer mitschwingt.